Buchbesprechung/Rezension:

Rob Reef: Das Geheimnis von Benwick Castle
Stableford in Schottland

verfasst am 26.11.2013 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Kriminalromane, Reef, Rob
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Ein Gentleman-Detektiv, sein Assistent – optimalerweise Arzt – die Damen der beiden Herren: wer da nicht an große Vorbilder denkt … hat solche nie gelesen.  Während die Szenerie sich liest und anfühlt wie England vor hundert Jahren (ein paar mehr oder weniger spielt da keine Rolle), ist der Roman selbst ein Kind des 21. Jahrhunderts: gerade erst neu erschienen.

Rob Reef schreibt ganz im Stil von Agatha Christie, Conan Doyle und den anderen Klassikern. Schon nach ein paar Sätzen ist man in die “gute alte Krimizeit” versetzt, als Detektive und Ermittler nicht “hardboiled” sondern noch feinsinnig waren, sich nicht auf Schießeisen sondern auf ihren Ideenreichtum verließen und als überhaupt noch alles viel besser udn eleganter war :-)

John Strableford hat den Fall, den er zuletzt noch als zufällig Anwesender löste, zu einem Kriminalroman gemacht, der sich blendend verkauft. Da ist es – für diese Zeit – wohl nciht ungewöhnlich, dass sich jemand an ihn, bzw. an seine Romanfigur Stanford Blake wendet und ihn um Hilfe bei der Aufklärung eines Falles ersucht. Stableford und sein Verleger lassen sich nicht lange bitten, denn es könnte doch sein, dass sich hier der Stoff für einen weiter Roman anbietet.

Stableford und seine Frau Harriet reisen mit Dr. Holmes (!), Stablefords bestem Freund, und dessen neuer Liebe Lady Penelope nach Schottland.

Sie finden dort eine gar eigenartige Szeniere vor: ein weit abgelegener Ort names Benwick Castle, der kaum Kontakt zur Ausssenwelt hat. Gegründet wurde diese Enklave von einem ehemaligen Offizier seiner Majestät, der sich im 1. Weltkrieg durch ausserordentliche Erfolge auszeichnete. Jahre später verschaffte ihm eine Erbschaft die Mittel, um sich hier in Schottland ein Anwesen zuzulegen, im Glauben dies wäre das verschollene Camelot.

Um sich scharte der Mann ehemalige Kriegskameraden samt deren Angehörigen und seine Familie. Sie alle leben von Geld des Herren des Anwesens und müssen dafür bei seinem gar eigenartigen Treiben als Statisten fungieren. So entstand eine neue “Tafelsrunde”, ganz im Geiste des legendären König Artus. Mit dem Unterschied, dass die Ritter und Damen aus der Legende aus eigenen Willen am Hofe des Königs weilten, während die Bewohner von Benwick Castle aus verschiedensten Zwängen, kaum jedoch freiwillig bleiben.

Nun ist der Besitzer und Herr des Anwesens, Sir Alasdair Benwick verschwunden und sein Bruder hat um Hilfe gebeten.

Während es dem Autor sehr schnell gelingt, die Atmosphäre der Zeit entstehen zu lassen, kommt er bei der Krimihandlung nicht so recht in Schwung. Beim Versuch, seinen Detektiv im Stil von Hercule Poirot oder Sherlock Holmes agieren zu lassen, verirrt er sich recht oft in so mysteriöse Spuren, dass der Faden bei Lesen verloren geht.

Das führte dazu, dass mich die Auflösung gar nicht mehr so richtig interessierte, da man als LeserIn mangels handfester Informationen einfach nicht in die Lage kommt, selbst mit zu raten. Zu viele Hinweise bekommt man gar nicht zu lesen, womit die Aufklärung am Ende wie aus dem Zylinder gezaubert auftaucht und damit wohl eher mit einem “na dann…” als mit einem “genau …!”  zu kommentieren ist.

Der erste Stableford-Krimi hat mir weitaus besser gefallen.




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