Buchbesprechung/Rezension:

Agatha Christie, Dominique Ziegler: Die Tote in der Bibliothek
Ein Fall für Miss Marple (2)

Die Tote in der Bibliothek
verfasst am 02.04.2024 | 1 Kommentar

AutorIn & Genre: Christie, Agatha, Comic & Graphic Novels, Kriminalromane
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Wie kam die junge Frau in die Bibliothek der Bantrys? Als die Leiche gefunden wird, herrscht natürlich helle Aufregung in dem Haus in St. Mary Mead, denn niemand kennt die Frau und niemand kann sich erklären, was geschieht.

Zuerst wird natürlich die Polizei informiert und weil es sich um einen herrschaftlichen Haushalt handelt, erscheint Chief Constable Melchett, der Polizeichef der Grafschaft, persönlich. In seiner Begleitung Inspektor Flem, ein zynischer junger Mann, der an nichts und niemandem ein gutes Haar finden kann. Am wenigsten an den Leuten, denen man den Reichtum ansieht.

Weil das alles in St. Mary Mead passiert, gilt der nächste Anruf der Dame des Hauses schon Miss Marple. Die alte Dame hat, man weiß es, zurecht im Ort den Ruf, bei verzwickten Rätseln immer eine Lösung zu finden.

Dass sich eine ältere Dame in die Ermittlungen einmengt, da gefällt den Polizisten nicht so recht. Der Chief Contable versucht das möglichst vornehm zu vermitteln, während Inspektor Flem seine Abneigung nicht verbirgt.

Die Story ist von Agatha Christie, der Text für die Graphic Novel adaptierte Text (als quasi das Drehbuch) ist von Dominique Ziegler, der zugleich auch das Geschehen in die 1960er verlegt (der Original-Roman erschien im Jahr 1942).

Diesen Transfer um mehr als zwei Jahrzehnte in die Zukunft spiegeln auch die Illustrationen von Olivier Dauger wider: der allgemeine Stil der Zeichnungen, die in den Bildern versteckten Hinweise auf das Jahrzehnt der Beatles, viele kleine Details, transportieren sehr deutlich die Optik der 1960er. Weil dazu auch noch einige der Protagonisten sehr zeittypisch charakterisiert sind, ist, wie ich finde, die Verlagerung insgesamt sehr gut gelungen.

In der verkürzten Version des Krimis kann natürlich nicht alles Platz finden, was Agatha Christie in ihren Roman gepackt hat. Was aber trotz der Kürze gut gelingt, ist, dass die Charaktere sehr gut gezeichnet (inhaltlich und bildlich) sind und dass tatsächlich auch so etwas wie Spannung aufkommt, was für eine Graphic Novel schon recht außergewöhnlich ist.

Das ergibt zusammen ein wirklich unterhaltsames Buch, passend für Fans von Agatha Christie genau wie für Fans von gezeichneten Storys.

Die Reihe wird fortgesetzt – darauf freue ich mich!




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