Fred Duval, Jean-Pierre Pécau: M.O.R.I.A.R.T.Y.: Das mechanische Imperium
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Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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Sherlock Holmes trifft Dr. Jekyll & Mr. Hyde- auch das wäre ein möglicher Titel dieser Graphic Novel. Denn im London des Jahres 1899 treffen die Titelfiguren aus gleich mehreren Universen zusammen.
In der düsteren Stadt sind sich dunkle Kräfte am Werk. Sherlock Holmes und Dr. Watson treffen dabei nicht nur auf Bösewichte sondern auch auf neuartige programmierte Maschinen und mutierte Wesen. Das alles bedroht London, Queen Viktoria und das gesamte Empire. Denn nichts weniger haben die Bösen im Sinn, als das Britische Weltreich im wahrsten Sinne abhängig zu machen.
Die Witwe von Alfred Nobel ist nicht die wohltätige Frau, die der Welt das Vermächtnis ihres Mannes verkünden möchte, sie ist eine skrupellose Person, die mit dem gefährlichsten aller Bösewichte gemeinsame Sache macht: Moriarty.
Im Zuge der Ereignisse gesellen sich auch noch Holmes‘ Bruder Mycroft und Winston Churchill zu dem kleinen Haufen rund um Holmes und Watson. Auf ihren Schultern lastet nichts weniger als das Schicksal des Empires.
In einer Mischung aus Horror und Krimi erzählt „Das mechanische Imperium“ eine Geschichte weit weg von den von Arthur Conan Doyle gewohnten Krimis. Zwar sind auch wieder Kombinationsgabe und Geistesblitze gefragt, aber vor allem findet man hier Action. Also nicht unbedingt eine Lektüre für Freunde des gepflegten englischen Krimis. Vielmehr eine Geschichte, in der die Zeitalter ineinander fließen, in der sich die Neuzeit mit Tradition vermengt. Was auch dazu führt, dass sogar einer der Wright-Brüder ein Fluggerät zur Verfügugn stellt.
In dunklen Farben erscheinen die Ereignisse gleich noch bedrohlicher. Schwierigkeiten bereitet dabei öfters der Umstand, dass die Figuren meist nicht eindeutig zu erkennen sind, je nach Situation kann man mehr oder weniger gut erkennen, wer gerade dargestelllt ist; da kann es auch schon passieren, dass man zunächst einen falschen Eindruck von einem Vorgang bekommt.
Ob man es gut findet, wenn Sherlock Holmes in diese Fantasy-Horror-Science Fiction Welt versetzt wird, ist reine Geschmackssache. Originell ist jedenfalls, wie Figuren aus realen und anderen literarischen Welten eingebunden werden, ein Cross-Over quasi zwischen Fiktion und Historie.