Buchbesprechung/Rezension:

Edith Kneifl (Hrsg.) : Tatort Beisl
13 Kriminalgeschichten aus Wien

verfasst am 13.02.2012 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Kneifl, Edith
Genre:
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[Gesamt: 5 Durchschnitt: 3.4]

Das Wiener Beisl ist als gastronomischer Kategoriebegriff noch weniger eindeutig als das “Wiener Kaffeehaus”. Da greift die Übersetzung des Peter-Alexander-Hits “Die kleine Kneipe …” viel zu kurz, denn Beisl ist, übersetzt man es in allgemein Verständliches, entweder Kneipe oder Gasthaus oder Restaurant, in der Vorstadt oder in der City, Treffpunkt der Schickeria oder ein Szenelokal, mit oder ohne Schanigarten, Wein aus dem Doppler oder vom Edelwinzer, etc., etc.

Kurzum: indem Edith Kneifl für dieser Anthologie den Titel “Tatort Beisl” wählte, hatte das den wesentlichen Vorteil, dass den daran beteiligten SchriftstellerInnen praktisch keine geografischen, sozialen oder literarischen Grenzen gesetzt waren, da konnten sich alle so richtig austoben. Was prompt auch geschah und eine äußerst abwechslungreiche und amüsante Zusammenstellung von 13 Kurzkrimis hervor brachte.

Meine Favoriten daraus sind:

Ivo Schneider – Das Versprechen.
Eine Geschichte, nach der man sicher scharf darüber nachdenkt, nicht doch nur mehr vegetarisch zu essen. Oder zumindest aufs  Gulasch zu verzichten.

Christian Klinger – Ein gewürzter Abgang
Über einen Polizisten namens Dantlinger, dem zwar (zu) oft der Führerschein abgenommen wird, der zwischendurch aber einen klaren Kopf behält.

Sabina Naber – Endstation Zukunft
Der routinierte Polizist weiß, dass beharrliches Nachfragen meist zu Ziel führt. Manchmal nur etwas spät

Günther Zäuner – Sicario
Jetzt ist also das internationale Business mit dem Tod bei uns angekommen. Und dann an so einem idyllischen Ort wie in einem Gastgarten an der Alten Donau

 Das unterhaltsame an diesem Buch ist die Vielfalt. Keine Geschichte gleicht auch nur annähernd einer der anderen. 13 Geschichten, das bedeutet 13 komplett unterschiedliche Beisln, 13 komplett unterschiedliche Verbrechen, 13 komplett unterschiedliche Schreibstile. Gemeinsam haben sie aber die Spannung und das Vergnügen, das beim Lesen aufkommt.

 




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