Buchbesprechung/Rezension:

Tine Melzer: Alpha Bravo Charlie

Alpha Bravo Charlie
verfasst am 27.05.2023 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Melzer, Tine, Romane
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Der Roman erzählt einen Tag aus dem Leben von Johann Trost. Früher war er Kurzstreckenpilot, heute ist er pensioniert und seit 10 Jahren geschieden. Es handelt sich bei ihm um einen schrulligen, menschenscheuen Sonderling, der gerne die Menschen um sich herum beobachtet, aber keine Beziehungen zu ihnen aufbaut. Sein neuestes Hobby: Er möchte eine Modelleisenbahn bauen.

„Ich bin auf der Suche nach neuen Gewohnheiten, weil die alten zwecklos oder zu aufdringlich geworden sind. Ich suche im Dunkeln, esse am liebsten Kaltes und schlafe auf dem Rücken. Auf dem Weg zur Wohnungstür pfeife ich immer den Refrain eines Beatles-Songs. Meine Marotten lenken mich davon ab, etwas zu tun.“

Trost zählt gerne. Er zählt Zebrastreifen, Stunden, Schilder. Autos langweilen ihn und in seinem Kopf läuft stets ein Countdown. Das Zählen dient ihm zur Überprüfung der Vollständigkeit. Fehlendes kann er nämlich schwer ertragen.

Mein Fazit:

Beim Lesen des Romans wollte sich bei mir kein wirkliches Lesevergnügen einstellen. Weder hat mich die Sprache noch der Inhalt begeistert. Außerdem fehlte es mir an Struktur. Zwar gab es in meiner E-Book-Ansicht Kapitelwechsel, die jeweils mit einer Uhrzeit versehen waren, aber es fehlte darin völlig an Absätzen oder Seitenumbrüchen. Die Kapitel endeten für meinen Geschmack auch zu abrupt.

Die Handlung besteht aus bunt durcheinander gewürfelten Gedankengängen des Ich-Erzählers, die allesamt sehr schrullig sind. Für den Charakter selbst konnte ich keine Sympathie entwickeln, weil er sich einfach über viel zu viele Dinge ärgert und alles ständig bewertet und analysiert. Außerdem mag er keine Hunde, weil es ihm zuwider ist, dass ein Hund seinem Besitzer seine Zuneigung zeigt. Diesem Argument können HundebesitzerInnen, zu denen ich mich zählen darf, naturgemäß wenig abgewinnen.

Aber auch mit den Menschen tut er sich schwer. Er versucht sich zwar mit ihnen anzufreunden, es fehlt ihm dabei aber gänzlich an Empathie.

Zusammengefasst war das Buch für mich eine enttäuschende Lektüre, sicherlich auch, weil ich mir viel mehr erwartet habe.




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