Buchbesprechung/Rezension:

Henrik Siebold: Schattenkrieger

Schattenkrieger
verfasst am 07.12.2022 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Siebold, Henrik, Thriller
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Action gewünscht? Hier wird man fündig!

Eine im Grunde sehr einfache Geschichte, die auf der Frage aufbaut, was einer, der nur gelernt hat Soldat zu sein und alle Methoden kennt, jemanden zu töten, mit seinem weiteren Leben anfangen kann.

Manuel Jessen, ein Mann Marke “Einsamer Wolf”, führt in Hamburg ein Doppelleben. Für die meisten, die ihn kennen, ist er der nicht sehr gesprächige – er kommuniziert lieber mit eindeutigen Blicken – Besitzer der Bratwurstbude mit dem Namen “St. Pauli Curry“, einem bei Einheimischen und Touristen bekannten und beliebten Kiez-Treffpunkt in späten Stunden. Es gibt ein paar gute Bekannte, die seine Ruhe und seine Bratwürste schätzen und eine Frau, mit der ihn mehr verbindet als nur gute Bekanntschaft.

Nur eine Handvoll Leute wissen, dass er auch der zuverlässige Mann für Spezialaufgaben ist, solche, die keine Behörde des Landes offiziell erledigen könnte, solche, bei denen gefragt ist, alle möglichen Feinde und Gefährder des Landes still und leise zu beseitigen.

Das hat Manuel gelernt, darin ist er der besten, den man bekommen kann. Zuerst Soldat der Bundeswehr in Afghanistan bei einem Einsatztrupp. Dann läuft ein Auftrag schief, als einziger seines Teams überlebt er und gerät in Gefangenschaft bei den Taliban, aus der ihn die Amerikaner gerade noch rechtzeitig befreien können. Diese Befreiung ist aber nicht kostenlos. Denn als Gegenleistung muss Manuel sich für einige Jahre verpflichten, Sonderaufgaben zu übernahmen. Wieder durchläuft er eine Ausbildung, bevor er in den Einsatz geschickt werden soll, irgendwo auf der Welt.

Am Ende landet Manuel in Deutschland, er lernt den Verbindungsmann zu den Behörden kennen und erledigt die ihm übertragenen Jobs. Bis zu dem Auftrag, der sich als Falle herausstellt. Ein IS-Mann, einer der schlimmen Mörder und Folterer, hat sich unter falschem Namen in Hamburg niedergelassen und plant, angeblich, einen neuen Anschlag. Der Auftrag ist einfach: Manuel soll den Mann ausschalten.

Der Thriller ist insgesamt eine Mischung aus Rambo (der war ja auch in Afghanistan), Stirb Langsam (Bruce Willis war ja auch nicht umzubringen) und der 1970er TV-Serie Kung Fu (auch David Carradine lernte von einem fernöstlichen Meister, in sich zu ruhen) – Manuel Jessen so etwas wie ein unkaputtbarer Killer mit Moral.

Henrik Siebold ist der Autor der Krimireihe mit Inspektor Takeda, die ich wirklich sehr schätze (und mich auf jeden neuen Roman der Serie freue). Schon dort bringt Siebold, so wie auch hier, seine eigenen Erfahrungen aus seiner Zeit als Journalist in Japan in die Handlung ein – es ist daran leicht zu erkennen, dass er die japanische Lebensart überaus schätzt.

Mit den Takeda-Krimis kann Schattenkrieger aber leider nicht mithalten, dazu sind in der Figur des Manuel Jessen allzu viele Klischees vom schweigsamen Helden, den nichts erschüttern und schon gar nichts umbringen kann, vereint.

Das Buch ist leicht zu lesen (und schnell gelesen), ein Pageturner ohne allzu viel Anspruch, dafür mit viel Action und Kampfgetümmel. Passt gut als Lektüre für zwischendurch!




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