Buchbesprechung/Rezension:

Christiane Franke, Cornelia Kuhnert: Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke

Der Fall Vera Malottke
verfasst am 03.08.2022 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Franke, Christiane, Kriminalromane, Kuhnert,Cornelia
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Über die Autorinnen:
Cornelia Kuhnert arbeitete als Lehrerin und lebt in Hannover. Gemeinsam mit  Christiane Franke schrieb sie eine erfolgreiche Ostfriesland-Krimireihe. Sie besteht mittlerweile aus neun Bänden, die regelmäßig auf der Spiegel-Bestsellerliste standen.

Christiane Franke lebt an der Nordseeküste. Mittlerweile hat sie 19 Bücher geschrieben.

Ausführlichere Informationen über die beiden Autorinnen, ihre Krimireihen und Bücher sind auf ihrer gemeinsamen und ihren persönlichen Internetseiten zu finden.
https://www.kuestenkrimi.de
www.christianefranke.de
www.corneliakuhnert.de
„Frisch ermittelt: Der Fall Vera Malottke“ ist der erste Roman einer neuen Krimiserie. Der zweite Fall „Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser“ erscheint am 24. Jänner 2023.

Der Inhalt:
Der Roman spielt im Jahr 1958 in Leer. Ich vermute, dabei handelt es sich um die Stadt Leer in Ostfriesland (https://leer.de).

Die Geschichte beginnt mit den letzten Lebensminuten der Prostituierten Vera Malottke. Sie ist unsicher und möchte bei ihrem Besuch diesmal alles richtig machen. Vor allem jetzt, wo sie schwanger ist. Diesmal sollte es endlich klappen.

Martha Frisch, die Heldin des Buches, ist Ende fünfzig und betreibt den Laden „Frischs Heißmangelstube“. Sie bietet professionelles Waschen, Bügeln und Mangeln aller Art von Wäsche an. Ihr Ehemann kam aus dem Krieg erblindet zurück und konnte seinen Beruf im Polizeidienst nicht mehr ausüben. Trotzdem schaffte es Martha, den Heißmangelladen aufzubauen, auch wenn ihr die Währungsreform im Jahr 1948 die Sache nicht leichter machte. Als es mit dem Geschäft endlich bergauf ging, passierte das Unglück und ihr Mann Hermann wurde von einem Auto überfahren und verstarb wenig später.

Martha hat ihr Leben trotz allem sehr gut im Griff und neigt nicht zum Jammern. Die Dorfgemeinschaft, in der sie lebt, funktioniert sehr gut. Vor allem unter den Frauen herrscht reger Informationsaustausch und es wird sehr viel getratscht und geklatscht. Als ihre Nachbarin Traudel zu ihr in den Laden stürmt und ihr erzählt, dass die gemeinsame Nachbarin Vera Malottke die Tür nicht aufmacht, als sie ihr endlich ihre Strumpfhosenbestellung liefern will, gehen die beiden der Sache nach. Mit einem Ersatzschlüssel, den Vera Traudel für Notfälle überlassen hat, betreten sie die Wohnung und finden die Tote.

Sofort machen sie sich auf den Weg zum jungen Polizeiwachtmeister Hans Frisch, dem Neffen von Martha.

„Interessiert blickt Hans seine Tante an. „Und dann?“ „Na, sie lag mitten im Raum. Nur im Mieder und einem schwarzen Petticoat! Der ist ganz verrutscht … Sie muss auf den Couchtisch aus Glas gefallen sein … Um ihren Kopf ist alles voller Scherben und Blut! Und überall schwirren Fliegen herum. Schrecklich!“ Sie knetet unbewusst die Hände, als wolle sie aufsteigende Bilder zerknüllen.“

Da die Polizei nicht genug Interesse an dem Fall zeigt, und sie für Marthas Empfinden den falschen Verdächtigen verhaften, beginnt sie selbst gemeinsam mit der Hilfe von ihrem Neffen Hans und ihrer Enkelin Annemieke den Fall zu lösen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Martha und Hans Frisch erzählt. Einzelne Kapitel gibt es auch aus der Perspektive von Annemieke, Kommissar Lunnart und anderen. Am Ende des Buches findet sich eine Personenliste mit kurzer Info über Jahrgang und Bio. Leider entdeckte ich das erst am Ende der Geschichte, da man bei einem E-Book nicht vorblättert.

Mein Fazit:
Der Krimi hat mich positiv überrascht und das Lesen machte von den ersten Seiten an richtig Spaß. Ich mochte den historischen Hintergrund und die bodenständige Erzählweise der Autorinnen. Die lebendige Dorfgemeinschaft fand ich recht amüsant und ich hatte einiges zum Schmunzeln. Es werden auch ganz natürliche menschliche Begebenheiten geschildert. Das bewirkte, dass ich das Gefühl hatte, eine sehr reale Geschichte zu erleben, so als ob das auch meinen Großeltern in den Fünfzigerjahren hätte passieren können.

Ich mochte den Roman wirklich sehr und habe das Leseerlebnis, sehr genossen. Deshalb kann ich auch nur die höchste Punktezahl geben.

Wenn jemand auf der Suche nach einem historischen, amüsanten und unterhaltsamen Krimi ist, der leicht zu lesende Kost, und trotzdem nicht ohne Anspruch ist, wird mit diesem Roman sicher glücklich. Ich freue mich schon auf den zweiten Band!




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