Buchbesprechung/Rezension:

Voosen & Danielsson: Erzengel
Ein Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (6)

Erzengel
verfasst am 22.07.2018 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Danielsson, Kerstin Signe, Kriminalromane, Voosen, Roman
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Ein Fall, viele Fälle, die zusammen hängen: ein purer Zufall führt dazu, dass Ingrid Nyström einen alten Fall neu aufrollt. Eine Ungereimtheit in einem alten Bericht der Gerichtsmedizin, der den damaligen Befund “Selbstmord” nun unwahrscheinlich erscheinen lässt; ein verschwundener Akt im Polizeiarchiv; und eine verschwundene Leiche, statt dessen nur ein leeres Grab.

Als sich heraus stellt, dass der vermeintliche Selbstmörder zugleich auch der angebliche Mörder einer 5-köpfigen Metal-Band gewesen sein soll, wird aus der Ahnung, dass in der Sache etwas ganz anders gewesen sein muss, als es Polizei und Staatsanwaltschaft vor 25 Jahren abschließend befanden, schon so etwas wie halbe Gewissheit.

Jedenfalls so viel Gewissheit, dass Ingrid Nyström das ganze Team darauf ansetzt.

Es sind viele Spuren zu verfolgen, nach so langer Zeit nicht einfach. Vor allem die erneute Befragung der Eltern und Verwandten der jugendlichen Opfer wird für viele der Beteiligten zu einer schmerzlichen Erinnerung an die schlimmste Zeit ihres Lebens.

Nicht genug damit: ein neuer Mord geschieht, eine weitere Leiche wird gefunden, Kirchen brennen.

So flott das Buch zu lesen ist, so überladen ist die Handlung. Namen über Namen, Ermittlungen in Städten und Orten in ganz Schweden, Ereignisse von gestern und heute. Dazu kommen die so unterschiedlichen Ermittlungsrichtungen, die manchmal gleichzeitig, manchmal nacheinander eingeschlagen werden. Von Eifersucht bis Fanatismus, von religiösem Wahn bis Erpressung. Alles scheint als Motiv möglich zu sein (und die Aufzählung ist noch nicht einmal vollständig).

Ich habe immer wieder den Eindruck, als würde dieser Krimi darauf ausgelegt sein, einen (fiktiven) Wettbewerb zur “meist-konstruierten Krimihandlung 2018” zu gewinnen. Obwohl es dabei durchaus logisch zugeht, ist es für meinen Geschmack ganz einfach zu viel. Das trübt meinen bisherigen, sehr guten Eindruck der Krimireihe ein wenig.

Abgesehen davon bin ich sicher dass die Reihe weiter gehen wird: denn das Ende dieses Krimis ist ein Cliffhanger …




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