Buchbesprechung/Rezension:

Raab, Thomas: Der Metzger geht fremd

verfasst am 05.04.2010 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Kriminalromane, Raab, Thomas
Buchbesprechung verfasst von:

Willibald Adrian Metzger, ist ein Eigenbrötler, von Beruf Möbelrestaurator und zieht sich am liebsten in seine Werkstatt zurück. Allerdings hat sich sein Alltagsleben geändert, seit er Danjela Djurkovic kennen gelernt hat. Völlig neue Gefühle entdeckt er in sich selbst. Hat er früher seine Abende gern auf seinem Chaiselounge mit einer Flasche Rotwein verbracht, fühlt er plötzlich Einsamkeit, wenn seine Danjela nicht zugegen ist.

Nachdem Danjela von Hooligans zusammengeschlagen wurde und längere Zeit im Krankenhaus verbringen musste, erholt sie sich nun  im Kurhotel Sonnenhof.  Doch Danjela braucht bald Unterstützung von ihrem Willibald Adrian, denn es gibt mysteriöse Todesfälle aufzuklären. Das ist dem Restaurator nur recht, er fühlte sich verlassen und sein Selbstmitleid  hat sich schwer auf sein Gemüt geschlagen.

So folgt der Metzger dem Wunsch seiner Danjela und fährt ins Kurhotel. Zwei tote Männer bringen den geregelten Müßiggang, die Befriedigung aller Grundbedürfnisse inklusive professioneller medizinischer Betreuung ins Schleudern, ist doch Ziel jeder Kur, gesünder und erholter nachhause zu kommen, und nicht tot.

Danjela findet am Grund des Schwimmbades den nackten toten August-David Friedmann. Ein zweiter Toter  treibt halb verspeist im Haifisch-Aquarium, in denen die beiden Schwarzspitzenriffhaie Anton und Ernst vom Leben in Freiheit in ihrem Korallenriff träumen.

Als Willibald Adrian Metzger schließlich bei seiner Anreise ins Kurhotel im Wald einen abgetrennten Finger samt Goldring mit einer Gravur findet, ermitteln die beiden eigenständig, denn: Polizei scheint in diesem Krimi überhaupt keine Rolle zu spielen. In der eher ungewollten Aufklärung einer tragischen Geschichte einer Bauernfamilie geraten Willibald Adrian und seine kroatische Freundin in deutliche Schwierigkeiten.

Was mir schwer fiel war, das Buch als kleines Intermezzo zwischen Arbeitsalltag und abendlicher Müdigkeit zu lesen. Es gibt einige Handlungsstränge, die erst zu verknüpfen sind. Die Geschichte über Willibald Adrian und seine Danjela, daneben die Handlungen rund um die Familien Friedmann und Hirzinger. Außerdem gibt es sprechende Haie und ein Paar, das sich schlussendlich lieben darf. Dieses Buch verlangte mir viel Aufmerksamkeit ab, um diesen, teilweise verwirrenden Handlungen, folgen zu können. Da half auch nicht der, in Form einer Zeichnung, immer wieder auftauchende Stammbaum zur Aufklärung verworrener Familienbande.

Trotzdem sehr lesenswertes Buch, auch wenn die grauen Zellen etwas strapaziert werden! Besonders skurril ist der Dialog der beiden Haie, die versuchen, ihre Freiheit durch Ausbruch aus dem Aquarium zu erlangen :-)




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