Buchbesprechung/Rezension:

Emily Brontë: Sturmhöhe

Sturmhöhe
verfasst am 01.06.2022 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Brontë, Emily
Genre: Liebesromane
Buchbesprechung verfasst von:
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Über die Autorin:
Emily Jane Brontë wurde am 30. Juli 1810 in Yorkshire geboren und starb im Dezember 1848 an Tuberkulose oder einer Lungenentzündung. Die jüngere Schwester der Schriftstellerin Charlotte Brontë besuchte die Internatsschule und arbeitete später als Lehrerin. „Wuthering Heights“ war ihr einziger Roman, den sie 1847 unter dem Pseudonym Ellis Bell veröffentlichte.

Emily Brontë wird von Zeitzeugen als äußerst reservierte, starrsinnige und schroffe Persönlichkeit beschrieben. Ihr wurde aber eine scharfsinnige Intelligenz zugesprochen.

Übersetzt wurde der Roman von Sigfried Lang, mit einem Nachwort von Susanne Oswald.
Die Originalausgabe erschien 1847 unter dem Titel „Wuthering Heights“.

Über den Inhalt:
Den Inhalt werde ich nur kurz wiedergeben, da man ihn in ganz ausführlicher Form auf Wikipedia nachlesen kann. Dort findet man sogar einen Stammbaum der Familien Earnshaw und Linton, was mir am Anfang der Geschichte half, den Überblick zu bewahren.

“Wuthering Heights“ ist der Name von Mr. Heathcliffs Wohnsitz. Wuthering ist ein Dialektwort, das treffend den atmosphärischen Tumult zur Anschauung bringt, dem der Ort bei stürmischer Witterung ausgesetzt ist. Eine reine, stärkende Luft müssen sie dort oben in der Tat zu allen Jahreszeiten haben. Mit welcher Gewalt der Nordwind über den Hügelkamm hinfährt, mag man aus der außerordentlichen Neigung einiger verkümmerter Föhren am Ende des Hauses ermessen sowie aus einer Reihe magerer Dornsträucher, die alle ihr Geäst zur gleichen Seite ausstrecken, als erflehten sie von der Sonne ein Almosen.“

Erzählt wird der Roman von zwei Ich-Erzählern. Mr. Lockwood, ein gebildeter Städter, wird 1801 der neue Mieter von Thruscross Grange, welches Heathcliff gehört. Nachdem Lockwood seinem Vermieter eines Tages einen Besuch abstattet, dort übernachtet und Heathcliffs mürrisches und unfreundliches Gemüt kennen lernt, beginnt ihn dessen Lebensgeschichte zu interessieren. Zurückgekehrt in Thruscross Grange lässt er sich von seiner Hausangestellten Nelly Dean die Lebensgeschichten von Heathcliff sowie der Familien Earnshaw und Linton erzählen. Nelly wird zur zweiten Erzählerin des Romans.

Mein Fazit:
Es gibt so viele Neuerscheinungen. Darunter einen guten, fesselnden Roman zu finden, fühlt sich für mich oft an wie die Suche der Nadel im Heuhaufen. Ein Griff zu einem Klassiker hingegen, noch dazu zu einem von den Brontë Schwestern und schon landet man einen Volltreffer. Schon die ersten Worte, die ersten Sätze fesseln und ich komme schnell in einen guten Lesefluss. Wenig später hat mich die Geschichte in Bann gezogen. All das, was ich als Leserin so sehr liebe, wird erfüllt. Kopfkino pur! Nichts stört, weder die Sprache noch der Inhalt und ein gewisser Humor kommt auch nicht zu kurz, obwohl der Roman alles andere als eine brave Familien- und Liebesgeschichte ist.

Warum das in der heutigen Zeit unter den Werken der zeitgenössischen Literatur so schwer zu finden ist, weiß ich nicht. Liegt es an meinem Geschmack, meiner ungeschickten Buchauswahl, ist es die Masse an Büchern, die jedes Jahr erscheint, von denen nur wenige echte Juwelen sind?

Trotz der ganzen Begeisterung ist „Sturmhöhe“ keine leichte Kost. In die Sprache musste ich mich zu Beginn etwas einlesen. Die Geschehnisse, der Rachefeldzug von Heathcliff, die Umgangsformen zwischen den Figuren lassen einen schon immer mal wieder zusammenzucken. Sie geben einen guten Einblick in die Abgründe der Gesellschaft der damaligen Zeit, wobei man manchen Verhaltensweisen sicher auch heute noch begegnet.

Ich mochte den Romanheld Heathcliff sehr, vor allem deswegen, weil er alles andere als perfekt ist und so viel mitgemacht hat. Als Findelkind wuchs er bei der Familie Earnshaw auf, wo er von seinem Stiefbruder und anderen schikaniert wurde. Als Kind ließ er alle Misshandlungen recht ruhig über sich ergehen. Im Erwachsenenalter zeigt er sich dann aber sehr brutal und rachsüchtig.

„Wuthering Heights“ ist ein Volltreffer und sorgt vom ersten bis zum letzten Wort für gute Unterhaltung.




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