Buchbesprechung/Rezension:

Louise Doughty: Was die Nacht verschweigt

Was die Nacht verschweigt
verfasst am 29.05.2022 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Doughty, Louise
Genre: Thriller
Buchbesprechung verfasst von:
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Über die Autorin:
Louise Doughty wurde am 4. September 1963 in England geboren. Sie arbeitete als Kolumnistin bei „The Daily Telegraph“. Sie lektoriert, schreibt und unterrichtet Kreatives Schreiben. Ihre Bücher erscheinen in 30 Ländern und wurden für renommierte Preise ausgezeichnet und auch verfilmt. „Was die Nacht verschweigt“ ist ihr 9. Roman.

Übersetzt wurde der Roman von Astrid Arz.
Die Originalausgabe erschien 2019 unter dem Titel „Platform 7“.

Über den Inhalt:
Um 4 Uhr morgens beobachtet am Bahnhof von Peterborough die „Ich-Erzählerin“ wie sich der 66-jährige Thomas Warren am Bahnsteig 7 das Leben nimmt. Warren war geschieden, allein lebend und es wurde gegen ihn wegen sexuellem Missbrauch ermittelt.

Die „Ich-Erzählerin“ ist ein Geist namens Lisa Evans.

Spukgeschichten sind Blödsinn, der letzte Quatsch, jedes einzelne Wort – Sie wissen schon, was für welche ich meine. Wir erscheinen nicht als wabernde Schemen oder blicken aus Spiegeln hervor. Wir retten unseren Lieben nicht das Leben, indem wir wie ein bellender Hund einen heldenhaften Vater zu einem ertrinkenden jüngeren Geschwisterchen lotsen. Poltergeister? Hören Sie mir damit auf. Könnte ich Gegenstände verrücken, hätte ich es längst getan; …

Lisa starb vor eineinhalb Jahren auch am Bahnsteig 7. Sie war damals 36 Jahre alt und Lehrerin. Nun treibt sie sich als Geist herum und beobachtet Menschen.

Zunächst kann sie sich nicht außerhalb des Bahnhofsgeländes bewegen, da sie durch eine unsichtbare Schranke aufgehalten wird. Erst als sie einen Mann, den sie Caleb nennt, im Pumpkin Cafe beim Weinen beobachtet und sich in ihn verliebt, kann sie sich überall hinbewegen. Sie wird zu seiner Stalkerin.

Im Laufe des Romans kommen bei Lisa die Erinnerungen zurück und sie erzählt aus ihrer Vergangenheit, vor allem von ihrem Familien- und Liebesleben. Die letzte Beziehung mit Matthew Goodson, kurz Matty, einem Arzt von der Unfallchirurgie war besonders verstörend.

Der Polizist Lockhart, der bei der Bahnpolizei arbeitet, nimmt sich der beiden Fällen an und beginnt zu ermitteln.

Mein Fazit:
Hochspannung war es nicht, was ich beim Lesen empfand. Es war zunächst Verwirrung über den „Ich-Erzähler“, weil er alles aus einer etwas seltsamen Sicht beschrieb, bis mir klar wurde, dass es sich dabei um einen weiblichen Geist handelt. Und mit Geistergeschichten habe ich es leider nicht so.

Lisa war in der Geschichte nicht der einzige Geist. Leider war sie mir mit ihren Ansichten und Aktionen nicht allzu sympathisch. Die Handlungsabläufe schienen mir auch etwas verworren,, da das Leben und Handeln von recht vielen Personen erzählt wird. Manchmal fragte ich mich, wozu diese Information jetzt nötig war. Es fühlte sich tatsächlich ein wenig so an, als ob man selbst zum Stalker wird.

Die Autorin hat es verstanden, flüssig zu schreiben und ausführlich zu beschreiben. Gemeinsam mit dem Polizisten Lockhart wurde am Ende auch alles aufgelöst und die Ereignisse ergaben einen Sinn.

So tauchte auch ein Psychopath auf, der für viel Leid verantwortlich war. Ob er sich am Ende für seine Taten verantworten muss, kann der Leser selbst herausfinden. Für mich war damit klar, dass es sich um einen „Thriller“ handelt und nicht um eine Geistergeschichte. -;)




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