Buchbesprechung/Rezension:

Agatha Christie: Ein Schritt ins Leere

Ein Schritt ins Leere
verfasst am 07.02.2022 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Christie, Agatha
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Alexander Pritchard, eben erst aus dem Fernen Osten zurückgekehrt, stürzt über eine Klippe in den Abgrund. Bobby Jones, der Sohn des Pfarrers des Ortes Marchbolt, irgendwo an der walisischen Küste, entdeckt den Bewusstlosen, als er auf der Suche nach einem verschlagenen Golfball ist.

Pritchard, mit seinem letzten Atemzug, spricht zu Bobby laut und deutlich den Satz “Warum nicht Evans?” und haucht sein Leben aus.

Ein kurzes, wenn auch wenig erfreuliches Intermezzo, wie es zunächst scheint, und auch die eilig einberufene Jury stuft es als Unglücksfall ein: keine Ortskenntnis, Nebel, über die Klippe geraten, tot. Man empfiehlt der Gemeinde, an dieser Stelle so rasch wie möglich ein Geländer anbringen zu lassen.

Dann jedoch stoßen Bobby einige sehr seltsame Dinge zu, sogar sein Leben hängt an einem seidenen Faden; Dinge, bei dem ihm kein Geländer der Welt hätte helfen können. Bobbys Freundin aus Kindertagen, Lady Frances “Frankie” Derwent sorgt sich zwar um ihn, freut sich aber zugleich auch, dass in dem verschlafenen Ort endlich etwas los ist. Ein richtiger Kriminalfall! Frankie stürzt sich, Bobby ist natürlich mit von der Partie, voller Enthusiasmus in die Rolle der Detektivin – denn dass Pritchards Tod kein Unglück, sondern ein geplanter Mord war, das steht für die beiden fest.

Ein Agatha Christie-Roman, abseits von Miss Marple und Hercule Poirot? Ich muss zugeben, dass ich einen solchen bisher noch nie gelesen habe – da kommt mir die Neuauflage dieser Romane im Verlag Atlantik gerade recht, um damit zu beginnen.

Den jungen Leute dabei zu begleiten, wie sich sich daran machen, ein Verbrechen aufzuklären, ist eine vergnügliche Lesefreude. Bobby und Frankie sind ein sehr sympathischen Gespann, das sich mit Schwung und einem manchmal etwa zu ausuferndem Enthusiasmus in ein spannendes Abenteuer stürzt. Ob sich die beiden dabei nicht etwas zu viel vornehmen?

Das Ganze ist unterlegt mit einer ganz perfekt dosierten Prise britischem Humor, wie auch die Charakterisierungen der weiteren Beteiligten an diesem Kriminalfall immer mit einem Augenzwinkern erfolgt – ein insgesamt wirklich witziger und äußerst unterhaltsamer Roman.




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