Buchbesprechung/Rezension:

Cay Rademacher: Verhängnisvolles Calès
Ein Provence-Krimi mit Capitaine Roger Blanc (6)

Cay Rademacher: Verhängnisvolles Calès
verfasst am 10.01.2020 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Kriminalromane, Rademacher, Cay
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Ein Krimi-Lesebuch: mit diesem Roman ist Cay Rademacher der bislang für mich beste Krimi aus der Reihe mit Capitaine Roger Blanc gelungen. Es liest sich dahin, die Handlung entwickelt sich, die Spannung steigt und man vergisst ganz, wie dabei die Zeit vergeht.

Es weihnachtet auch in der Provence, doch Weihnachtsfrieden kehrt nicht ein. Die neunjährige Noëlle ist verschwunden, auf einer Hochzeitsfeier genießt sie gerade noch fröhlich das Dessert und im nächsten Moment wird sie nicht mehr gesehen.

Auch ein Großaufgebot der Polizei, das die ganze Gegend mehrfach durchkämmt, kann keine Spur von dem Mädchen finden.

Der Fall findet natürlich sofort breite Resonanz in den Medien und unter dem dem Druck von Öffentlichkeit und Politik muss die Polizei Ergebnisse vorweisen. Ein Verdächtiger wird schnell in Gewahrsam genommen, doch Capitaine Roger Blanc ist nicht überzeugt, dass das der Täter ist. Der Mann bestreitet ganz entschieden, etwas mit der Entführung zu tun zu haben – und während die Verhöre die Polizei keinen Schritt weiter bringen, vergehen wertvolle Stunden und Tage und es gibt weiterhin keine Spur von Noelle.

Zur selben Zeit wird bei archäologischen Ausgrabungen ganz in der Nähe eine Tote gefunden. Ein Erdrutsch hatte das Skelett einer Frau freigelegt, die ganz eindeutig gewaltsam starb. Auch wenn die Entführung des Mädchens die höchste Priorität hat, ermittelt Blanc, wenn auch zunächst nur nebenher, auch in diesem Fall.

Rademacher schafft es in diesem Roman, nicht nur die Spannung langsam immer weiter hinauf zu schrauben, er gibt seinen Hauptdarstellerinnen auch ein sehr menschliches und lebendiges Profil. Die komplizierten Familienverhältnisse, in denen die kleine Noëlle aufwächst, die Geschichte der Frauen in ihrer Familie, alte Fotos: aus vielen Puzzleteilen baut sich langsam ein ganzes Bild zusammen und das beste dabei: es wirkt alles völlig logisch und nachvollziehbar – Rademacher hat sich eine Geschichte ausgedacht, für deren Entwicklung er keine Zufälle braucht, alles ergibt sich.

Alles zusammen sorgte dieser Roman für ein paar Stunden bestes Lesevergnügen; sehr empfehlenswert!




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