Buchbesprechung/Rezension:

Martin Walker: Bruno Chef de police

verfasst am 14.06.2009 | 1 Kommentar

Autorin/Autor: Walker, Martin
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[Gesamt: 3 Durchschnitt: 3]

Saint-Denise in der fanzösischen Privinz ist ein kleiner Ort mit ein paar tausend Einwohner und Bruno Courreges ist sein einziger Polizist. Nach seinem Militärdienst fand Bruno hier den richtigen Platz um zu leben.  Hier ein gestohlener Käselaib, dort ein kleines Vergehen. Mehr ist nicht zu tun und so hat Bruno genügend Zeit um die Rugbymannschaft zu trainieren, Tennis zu spielen und sein kleines aber feines Haus ganz nach seinen Vorstellungen zu gestalten.

Ein Mord in Saint Denise bringt mit einem Mal alles in Unordnung. Ein Kriegsveteran aus dem Algerienkrieg und dem Krieg in Sudostasien wird ermordet:  Hamid Mustafa al-Bakr war einer jener Algerier, die an der Seite der Franzosen kämpften und denen es nach deren Abzug aus Algerien gelang, sich nach Franzkreich zu retten.  Alles weist auf ein rassistischen Motiv hin, das eingeritzte Hakenkreuz auf der Brust des Opfers lässt Bruno und die angereiste Polizeikommission in rechtsextremen Kreisen ermitteln.

Doch Bruno nützt seine Kenntnisse der Menschen im Ort und findet mit deren Hilfe bald Hinweise, die auf ein anderes, aus der Zeit der Resistance im zweiten Weltkrieg wurzelndes, Motiv hindeuten. Seine Entdeckungen lassen ihn schwanken er zwischen der Aufklärung des Verbrechens und der Sorge um das weitere Zusammenleben der Menschen in Saint Denise.

Die Spurensuche ist nur ein Teil dieses Buches. Zumindest gleich viel Raum widmet Martin Walker der Beschreibung der Menschen in dem kleinen Ort, dem Aufkommen von fremdenfeindlichen Strömungen und dem Verhältnis der Bewohner zu den fernen Regierungen und Verwaltungen in Paris und in Brüssel.

Einen reisserischen, actiongeladenen Roman darf man sich nicht erwarten. Dafür erhält man eine schwungvolle und einfühlsame Schilderung des Lebensgefühls in der französischen Provinz Périgord im Südwesten Frankreichs, die Lust macht, sich einfach anzuschließen. Martin Walker hat hier auch einen Wohnsitz und man merkt, wie er Land und Leute liebt.




Ein Kommentar

  • Elke sagt:

    Super Krimi!! Der Autor beschreibt die wunderschöne Landschaft, schildert die französische Lebensart und vor allem auch die französischen Küche. Gleichzeitig wird die Aufklärungsarbeit mit der Geschichte Frankreichs verknüpft. Das Ende ist eine Persiflage auf politische Entscheidungen und ihrer Träger! Musste viel schmunzeln und finde den Bruno äußerst sympathisch! Ein weiterer Krimi soll ja schon geschrieben werden. Auf den freu ich mich!

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