Buchbesprechung/Rezension:

Morris: Lucky Luke - Die neue Gesamtausgabe
Band 1

Morris: Lucky Luke - Die neue Gesamtausgabe 01
verfasst am 01.06.2021 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Morris (Maurice de Bevere)
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Im Jahr 1946 erschient die erste Lucky Luke-Geschichte im Original. Wie viel Zeit seit damals vergangen ist, das lässt auch an den ersten acht Bänden erkennen, die in dieser neu aufgelegten Gesamtausgabe enthalten sind.

Als Morris, mit bürgerlichem Namen Maurice de Bevere, seinen Comichelden erfand, sah die Welt so ganz anders aus als heute. Wie das Leben und die Welt für den jungen Zeichner aussahen, das erfährt man in der umfangreichen Biografie, die den Anfang dieser Ausgabe bildet, ergänzt mit vielen Fotografien und Abbildungen von Originalausgaben.

Lucky Luke am Anfang seines Comic-Lebens sah auch ganz anders aus als heute: Das Gesicht verwechselbarer und noch lange nicht so ausgeprägt wie heute, der unverzichtbare Strohhalm fehlt im Mundwinkel und auch sein Verhalten ist eher das eines gutmütigen Raufboldes. Mit Betonung auf Raufbold, den es geht in den ersten Abenteuern sehr oft zur Sache, wobei Lucky Luke seinem Vornamen recht oft gerecht wird, wenn er aus brenzligen Situationen entkommt.

Was man hier auch noch vermissen wird: Rantanplan, die Daltons, die Plaudereien mit Jolly Jumper, der zu Beginn noch nicht sprechen kann.

Diese ersten Abenteuer wirken auf mich wie die zeichnerische Umsetzung von Film-Western, die damals ein überaus beliebtes Genre waren. Lucky Luke ist in seinen ersten Comic-Lebensjahren eine Mischung der Charaktere der Leinwandstars wie Gary Cooper oder John Wayne, in seinen Abenteuern geht es um typische Wild-West Themen: Postkutschen-Überfälle, Räuberbanden, schweigsame Indianer, Goldsucher.

Es ist also noch ein sehr weiter Weg zum Lucky Luke der Gegenwart, der weitaus mehr im aktuellen Zeitgeschehen verankert ist, als sein früheres Ich.

Ohne wirklich beurteilen zu können (wie auch), wie die damaligen Leserinnen und Leser die Lucky-Luke Abenteuern einschätzen, wäre ich nach der Lektüre dieser acht Abenteuer kaum auf den Gedanken gekommen etwas in Händen zu halten, was 75 Jahre später noch immer die Menschen unterhält.

Morris, der Erfinder von Lucky Luke, verfasste selbst 70 Abenteuer, das letzte aus seiner Feder erschien im Jahr 2002, ein Jahr nach seinem Tod. Zu Beginn stammen auch alle Texte von Morris, später arbeitete er mit verschiedenen Textern zusammen unter anderem mit René Goscinny, dem Miterfinder von Asterix, bei 41 Abenteuern. 

Seit 2004 wird die Serie von Hervé Darmenton (Achdé) weitergeführt und gezeichnet, der ebenfalls mit verschiedenen Textern zusammen arbeitet. Zuletzt erschien Band 99, eine überaus politische Ausgabe der Lucky Luke-Reihe.




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