Buchbesprechung/Rezension:

Toni Anzenberger, Claudio Honsal : Pecorino und die Kunst des Pilgerns
Ein Hund geht den Franziskusweg

Toni Anzenberger, Claudio Honsal: Pecorino und die Kunst des Pilgerns
verfasst am 07.05.2021 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Anzenberger, Toni, Honsal, Claudio, Reiseberichte
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Über die Autoren:
Toni Anzenberger, geboren 1969 in Wien, ist Profifotograf (The New York Times, Stern, Die Zeit, People Magazine, …) und wird von seinem Hund Pecorino seit 12 Jahren bei seiner Arbeit begleitet.

Pecorino, ein italienischer Mischlingsrüde (Mutter Lady: Mischung aus Maremmaner, Schäferhund und Border-Collie und Vater Filippo: weißer Labrador), war ein berühmtes Hundemodel mit einer eigenen Homepage (www.pecorino.at). Pecorino ist am 11. September 2012 in den Armen seines Herrchens friedlich entschlafen.

Claudio Honsal, geboren 1959, ist Print- und TV-Journalist (Kurier, News, ORF,Servus TV, …). Er beschrieb die Pilgerreise aus der Sicht des Hundes.

Über das Buch:
Ausgestattet mit einem eigenen Pilgerpass pilgert Pecorino ab dem 31. Mai 2010 mit seinem Herrchen Toni und dem Autor Claudio in 12 Tagen, also in 12 Etappen 300 km auf dem Franziskusweg von Montepaolo Dovadola bis nach Assisi.

Pecorino will beweisen, dass er trotz seiner zwölf Lebensjahre noch lange nicht zu alt ist für eine Foto-Pilger-Wanderung. Denn Franziskus zitierte einst weise: „Dass mir mein Hund das liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde. Mein Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“

Die vielen Fotos von Pecorino, die ihn einerseits auf der Pilgerreise zeigen, andererseits Einblicke in seinen Alltag geben, sowie einer Karte der Pilgerroute machen den Reisebericht sehr lebendig. Ich habe das Buch an einem Tag
durchgelesen, so kurzweilig und anregend fand ich es. Dabei macht es Spaß, die vielen Fotos zu studieren. Man muss kein Hundeliebhaber sein, um das Buch zu mögen. Zumindest hoffe ich das.

Es beschreibt die Abenteuer auf der Reise, liefert Informationen über Franz von Assisi und man erfährt auch einiges über Pecorinos Liebesleben und seine Karriere als Fotomodel. Auch davon finden sich im Buch berühmte Fotos, jeweils versehen mit einer kurzen Beschreibung zu ihrer Entstehung.

Der Schreibstil ist sachlich, klar und in der Ich-Form gehalten, so wie ein Hund wohl wirklich schreiben würde.

Bei den Etappen wurde ein wenig geschummelt, da Pecorino zwei Mal an wunden Pfoten litt und sein Herrchen an einer gezerrten Schulter.

Am Ende erhielt Peccorino als erster und vermutlich auch einziger Hund sein „L’Assisiana Zertifikat“, die offizielle Bestätigung für die bewältigte Pilgerstrecke.




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