Buchbesprechung/Rezension:

Lisa O'Donnell: Bienensterben

verfasst am 06.01.2014 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: O'Donnell, Lisa
Genre: Romane
Buchbesprechung verfasst von:
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Das Buch handelt von den Schwestern Marnie, 15 Jahre alt, und Nelly, 12 Jahre alt, sowie deren älteren, etwas seltsamen, homosexuellen Nachbarn Lennie. Die beiden Mädchen wachsen in sehr schwierigen Verhältnissen auf.

Die Eltern drogen- und alkoholabhängig, kümmern sich einen Dreck um die Beiden, die meiste Zeit vergisst die Mutter darauf ihnen etwas zu essen zu kaufen, der Vater missbraucht seine Töchter sogar.

Marnie gilt in der Schule als Problemkind, weil sie viel schwänzt, nicht mitarbeitet und nicht lernt. Dennoch hat sie immer die besten Noten. Sie hat einen Job im Eiswagen eines Bekannten, einem Freund ihres Vaters, für den sie allerdings Drogen anstatt Eis verkauft. Natürlich hat sie damit selbst auch schon Erfahrungen gemacht und ausserdem hat sie mit ihm ein sexuelles Verhältnis.

Nelly ist hochbegabt. Sie spricht sehr überlegt und elitär und spielt virtuos Geige. Woher sie das hat weiß keiner. Irgendwie lebt sie in ihrer eigenen Welt und hat eigentlich keine Freunde.

Eines Tages finden sie ihren Vater Tod – erstickt – in seinem Bett. Marnie glaubt es war Nelly. Nelly glaubt es war Marnie….hat sie es vielleicht verdrängt? Aus Verzweiflung darüber erhängt sich die Mutter im Schuppen. Um nicht in die Hände der Fürsorge zu fallen und ins Heim zu kommen, beschließen Marnie und Nelly ihre Eltern im Garten zu vergraben.

Sie überlegen sich eine Geschichte, dass die Eltern im Urlaub wären und sie nicht wüssten wann sie wieder nach Hause kämen. Sie versuchen alleine zurecht zu kommen. Nach und nach häufen sich natürlich die Probleme: Das Geld geht ihnen aus,… die Lehrer Fragen sich wo die Eltern sind,… der Eisverkäufer glaubt die Eltern seinen abgetaucht weil sie ihm Geld schulden und bedroht Marnie,… der Großvater mütterlicherseits taucht auf und möchte seine Tochter sehen,… Ihr Ausredengerüst wackelt.

In dieser schweren Zeit kommen sie ihrem Nachbarn Lennie immer näher und schließlich werden sie sich gegenseitig zur Familie. Wäre da nicht sein Hund der immer wieder versucht die Leichen auszubuddeln.

Lennie weiß dass die Beiden ein schwerwiegendes Geheimnis mit sich schleppen, fragt sie aber nie danach, weil er ihr Vertrauen nicht verlieren will. Er hilft ihnen und deckt sie wo er kann. Schließlich leben sie eigentlich ganz bei ihm.

Doch dann trifft die Mädchen das Schicksal noch einmal hart, und die Geschichte erfährt auch noch eine ungeahnte Wendung…..

Geschrieben ist das Buch in einer Art Tagebuchform, und zwar immer abwechselnd von einer der drei Hauptpersonen. Das macht es unglaublich spannend, weil sich durch die verschiedenen Perspektiven auch immer neue Vermutungen ergeben. Das Buch verzichtet auf jegliche Effekthascherei, es ist trocken und nüchtern geschrieben.

Es macht zum Teil sprachlos, manchmal musste ich es kurz sinken lassen und dachte „Puh,….“. Es ist unglaublich realistisch, spannend und macht betroffen. Ein wirklich großartiges Buch!




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