Buchbesprechung/Rezension:

Hugo Bettauer: Der Frauenmörder
Ein Berliner Kriminalroman

verfasst am 20.01.2013 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Bettauer, Hugo
Genre: Kriminalromane
Buchbesprechung verfasst von:
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[Gesamt: 2 Durchschnitt: 5]

Inspektor Krause ist der beste Mann von Dr. Clusius, dem Chef der Berliner Kriminalpolizei. Er ist so eine Art deutscher Sherlock Holmes, der Mann für die unlösbaren Fälle im Berlin der 1920er-Jahre.

Krause sucht sich seine Fälle selbst aus, Dr. Clusius macht Vorschläge, Krause übernimmt. Oder auch nicht. In diesem Fall übernimmt Krause: vier, bald 5 junge Frauen sind verschwunden und in allen Fällen sind die Gemeinsamkeiten unübersehbar. Alle hatten einen Verlobten, mit dem sie ein Haus an der Havel besichtigen wollten. Alle wollten spätestens nach ein, zwei Tagen wieder zurück sein, wie sie ihren Vermieterinnen versicherten.

Und alle blieben verschwunden. Fünf junge Frauen mit äußerst gebräuchlichen, die keine Bekannten, keine Familie zu haben schienen, denn auch nach der Berichterstattung in den Zeitungen meldet sich niemand, der auch nur eine von ihnen kannte.

Das, was man über den angeblichen Bräutigam erfahren kann, lässt ganz eindeutig darauf schließen, dass es in allen Fällen ein und derselbe Mann ist. Ein Massenmörder scheint sein Unwesen zu treiben. Es gilt, ihn raschest seiner Taten zu überführen, bevor weiteres Unheil geschieht.

Ein durchaus unterhaltsamer Krimi, von der Idee her vielleicht ein wenig angelehnt an Sir Arthur Conan Doyle, den man – es sind nur 120 Seiten – schnell gelesen hat. Kein absolutes Meisterwerk Bettauers, aber gut lesbar nicht nur für Bettauer-SpezialistInnen sondern für alle, die Kurzweiliges mit ein wenig Spannung mögen.

Einstellen muss man sich dabei auch auf eine etwas andere Sprache, als man sie von heutigen Krimis gewohnt ist. Erwarten darf man einen kleinen Einblick in die Welt der 1920er und manche Überraschung.

PS – was wirklich negativ auffällt:

Ich kaufte dieses kleine, im Omnia Verlag Berlin erschienene, Büchlein zum Preis von rd. 10,- Euro (!). Natürlich bin ich selber Schuld (hätte ja nicht kaufen müssen), aber das ist massiv überteuert – vor allem wenn man bedenkt, dass der Verlag dafür an niemanden mehr irgendwelche Autoren-Honorare auszahlen muss; und eine Bettauer-Biographie fehlt auch völlig.

Da sind mir die Bettauer-Neuauflagen aus dem Milena-Verlag in Wien unvergleichlich lieber, da bekommt man wenigstens weitaus mehr Buch ums Geld!




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