Buchbesprechung/Rezension:

Ulrike und Manfred Jacobs: Sisis Vermächtnis

Sisis Vermächtnis
verfasst am 10.08.2017 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Jacobs, Ulrike & Manfred, Romane
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Erst dachte ich ein Buch vor mir zu haben, das mir einen historischen Einblick in das merkwürdige Leben von Kaiserin Sisi gibt. Weit gefehlt, nach den ersten Seiten stellte sich heraus, dass es sich um leichte Sommerlektüre handelt.

Die Autoren legen großen Wert auf das Bedienen von (alt)österreichischen Klischees und deshalb erhielt “Sisis Vermächtnis” auch eine gewisse Portion an Kitsch verpasst. Das Buch ist leicht zu lesen und stellenweise auch schwungvoll geschrieben – und amaüsant in seiner Anlehung an die Sisi-Nostalgie.

Der Jurist Dr. Joseph Kaiser und seine Mutter Theodora, hochadeliger Abstammung, sind Vertreter einer leicht verstaubten Gesellschaft. Dieser Dr. Kaiser findet Anstellung in einer österreichische Kulturstiftung, die ein Millionenvermögen verwaltet, und jährlich generöse Zahlungen, ein kaiserliches Vermächtnis, an ein französisches Dorf in der  Normandie leistet.

(Nebenbei: die Kaiserin Sisi hatte sich tatsächlich einige Monate in der Normandie aufgehalten – das ist historisch belegt)

Ihr wird nun angedichtet, dort das uneheliche Kind des ungarischen Grafen Andrassy zur Welt gebracht und in Pflege gegeben zu haben. Eine Pflege für die natürlich bezahlt werden muss – eben jene generösen Zahlungen aus der Stiftung. Die hochoffizielle Version dafür  ist, dass die Kaiserin einen Unfall gehabt hätte, von einem Einheimischen gerettet wurde, und dafür sollten nun Nachfahren dieses Mannes jährlich eine Rente erhalten.

Als Dr. Kaiser zum Direktor der Kunststiftung bestellt wird, möchte er der Sache nachgehen. Kaiser fährt in die Normandie in das Dorf Beauport , wo ihm eine Verwirrungs-Komödie vorgespielt wird, um ihn davon abzuhalten, herauszufinden, wofür diese Zahlungen tatsächlich verwendet werden. Im Dorf begegnet er einer Frau – natürlich wunderschön und man kann eine gewisse Ähnlichkeit mit der Kaiserin nicht von der Hand weisen – mit den Namen Elisabeth.

Irrungen und Verwirrungen, Vertuschungen, ein Bundeskanzler der von seiner Frau dirigiert wird, Minister, die entlassen werden, Dr. Kaiser,  der in Ungnade fällt. Dazu trägt auch der kaisertreue Zirkel der Theodora bei, die Klatschsucht der Beteiligten lässt die Autorität dieses aufrechten Mannes schwinden.

Dunkle Gestalten, Schüsse, geheime Treffen machen den Topf der Unmöglichkeiten voll. Aber die Liebe zwischen Elisabeth und Dr. Kaiser bleibt.




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