Literaturpreis Wartholz 2015 an Sara Schüller

verfasst am 16.02.2015 | einen Kommentar hinterlassen

Mit der Preisverleihung ist Sonntagvormittag der 8. Literaturwettbewerb Wartholz (13.–15. Februar 2015) in Reichenau an der Rax zu Ende gegangen: Die deutsche Schriftstellerin Sara Schüller wurde für ihren Text „Keine“ mit dem mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreis Wartholz ausgezeichnet. Schüller überzeugte mit ihrem Text-Rap zum Thema Hannah Arendt und Abtreibung, mit dem sie „literarisch gekonnt jene hinterhältigen Tendenzen attackiert, die Frauen wieder auf vorgeblich ‚naturgegebenes’ Terrain zurückdrängen wollen.

Witzig, intelligent und politisch brisant pfeift dieser Text als erfrischender Wind durch eine oft allzu betuliche Literaturlandschaft“, so die Jury (Ruth Beckermann, Sandra Kegel und Klaus Nüchtern; Stefan Gmünder war krankheitsbedingt verhindert) in ihrer Begründung. Wie im vergangenen Jahr entschieden sich auch die Zuhörer bei der Wahl zum Publikumspreis (2.000 Euro) für die Literaturpreisträgerin.

Erstmals wurde der Land Niederösterreich Literaturpreis (5.000 Euro) vergeben. Die Jury entschied sich für Rhea Krcmárová und ihren „zugleich persönlichen wie politischen Text ‚Inselhüpfen’, der ein engmaschiges Netz an Metaphern auswirft, um den Möglichkeitssinn gegen jene Wirklichkeit zu mobilisieren, die bloß die Tatsächlichkeit auf ihrer Seite hat.“

Über den Newcomerpreis – eine Buchveröffentlichung in der neuen Literaturreihe des Verlags Kremayr & Scheriau – konnte sich Synke Köhler freuen. Sie las beim Wettbewerb ihre Erzählung „Nachbild“, eine „luzide Durchdringung all jener Mechanismen, die Angst vor dem Anderen entstehen lassen. Diesen Stoff, der brisanter nicht sein könnte, bringt Köhler in so humorvolle wie sprachlich überzeugende Bilder.“

Zum mittlerweile fünften Mal wurden im Rahmen der Preisverleihung zwei Aufenthaltsstipendien des Bundekanzleramtes Kultur und Kunst an österreichische Schriftsteller vergeben. Zu Gast in Reichenau werden in diesem Sommer Christian Futscher und Stefan Alfare sein. Der Preis der Bader-Waissnix-Stiftung (1.000 Euro) ging diesmal an den Niederösterreicher Dietmar Tauchner.

Foto: © Schloß Wartholz




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