Kaspar Panizza: Wiesnkatz
Kommissar Steinböck und seine Katze Frau Merkel (9)
Autorin/Autor: Panizza, Kaspar
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Britta
Rechtzeitig zum Beginn der Wiesn in München erschien der 9. Band der Krimiserie mit Hauptkommissar Steinböck und seiner frechen sprechenden Katze Frau Merkel. Ich bin zwar kein Wiesnfan, trotzdem fand ich diesen aktuellen Bezug angenehm, weil ich beim Lesen echt das Gefühl hatte, sehr zeitgemäß unterhalten zu werden.
Die Wiesn hat noch gar nicht richtig begonnen, da taucht der erste Tote aufgehängt am Riesenrad auf. Das ruft sofort Hauptkommissar Steinböck mit Team und Katze auf den Plan und die Ermittlungsarbeiten beginnen. Es stellt sich heraus, dass es sich beim Toten um einen italienischen Schausteller handelt, der zum Team Gruselhaus gehört. Einen Tag später erreicht die Presse und das Mordkommissariat ein Brief mit einem getippten Reim, mit dem der Mord angekündigt wird.
„Fünf kleine Wiesnleut, die waren gar nicht brav.
Der Luigi hing am Riesenrad, da waren’s nur noch vier.“
Schnell wird klar, dass es sich um einen Serienmörder handeln muss. Steinböck und Team versuchen den Täter möglichst noch vor seinem letzten Mord zu schnappen. Die Ermittlungsarbeiten gestalten sich bei der Menge an Menschen auf der Wiesn aber mehr als schwierig. Und Frau Merkel muss sich mit dem Wiesnkater Berlusconi herumplagen.
Mein Fazit:
Der Krimi hat sich wirklich gut angelesen. Die klare Struktur – die Kapitel werden nach Wochentagen eingeteilt – und die genauen Beschreibungen haben mich gut abgeholt und ich hatte keinen Nachteil dadurch, dass ich diese Krimireihe erst mit Band 9 zu lesen begonnen hatte. Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Die vielen Ausdrücke in Mundart haben mich angesprochen. Toll fand ich auch, dass manche Begriffe gleich noch auf der selben Seite in einer Fußnote erklärt werden.
Genervt hat mich ehrlich gesagt die Katze, die im Kommissariat bereits eine Berühmtheit ist. Sie begleitet den Kommissar auf Schritt und Tritt und gibt gefühlt zu allem ihren Kommentar ab, was aber nur Steinböck hören kann. Mir war das dann einfach zu viel Geplänkel. Das ist aber bestimmt Geschmacksache, denn ich bin davon überzeugt, dass es andere Leser anspricht und vielleicht sogar lustig finden.
Außerdem fand ich die Art, wie die Figuren des Krimis mit den Morden umgingen, ziemlich pietätlos. Da hatte man nicht das Gefühl, dass die vielen Toten irgend jemandem nahe gingen.
„Inzwischen hatte auch der Herr Ministerpräsident bemerkt, dass die Aufmerksamkeit der Demonstranten nicht ihm gehörte, was gehörig an seinem Ego kratze. „Da hängt einer an der Gondel“, erklärte ihm der Aiwanger.
„Ich weiß Hubert“, zischte Söder böse. „Hoffentlich holt den bald einer da runter.“ „Warum? Lass ihn halt noch a bisserl baumeln, der ist eh schon tot“, knödelte Aiwanger.“
Den Roman würde ich als eine Mischung aus „Rosenheim-Cops“, „Rosamunde Pilcher“ und “Petterson und Findus“ beschreiben.
Zusammengefasst ein einfach erzählter Krimi, der mich aber leider nicht wirklich begeistern konnte.