Sigrid Sonberg: Ein Stück Himmel

AutorIn & Genre: Kurzgeschichten, Sonberg, Sigrid
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
Die Autorin Sigrid Sonberg veröffentlicht in diesem kleinen Büchlein zwei kurze Erzählungen, die sich – es ist nicht ganz einfach, meinen Eindruck davon genau zu beschreiben – so etwas wie die Verlängerung der (ihrer) Gedanken in niedergeschriebener Form sind.
Goldschimmer
Wir alle haben unsere ganz eigenen Erfahrungen gemacht in der Zeit der Pandemie und der Lockdowns. Wenn Sigrid Sonberg darüber schreibt, dann ist das ein sehr persönlicher, beinahe intimer Blick in die Gedankenwelt zu jener Zeit. Was man liest, das wird wohl den Erfahrungen vieler anderer Menschen entsprechend, manche mussten durch ein tiefes seelisches Tal, manche konnten der Ruhe viel Positives abgewinnen.
Pandemie-Rückblicke gibt es viele, dieser beschreibt wunderbar, wie sich für uns alle das Leben und der Alltag änderten und wie viele dieser Änderungen und auch weiterhin begleiten werden.
Ein Stück Himmel
Um ein Erbe antreten zu können, muss der alte, blinde Mann den Himmel finden. In seinem Leben kennt er nur die Wlet, wie er er durch Berühung, Töne und Gerüche sieht. Wie aber soll jemand, der nicht sehen kann, den Himmel finden, so weit oben, dass man ihn doch keinesfalls berühren kann.
Seine Suche, begleitet seinem Hund und von einem Studenten, der ihm durch den Alltag hilft, führt ihn zu den Dingen, die er mit Händen greifen kann und die solcherart in seiner Vorstellung lebendig werden. Ob aber darunter der Himmel zu finden ist?
Eine kleine Geschichte, die ein Versuch ist, die Welt aus der Sicht derer zu beschreiben, die nicht sehen können. Ein, wie ich meine, sehr gefühlvoller und äußerst geglückter Versuch.
Zusammengefasst:
Zwei kurze, in ihrer Einfachheit und Schlichtheit berührende Erzählungen, die man auch öfter als nur ein Mal lesen kann.
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- Kommentar von Klaus am 24.08.2023 um 13:09 Uhr
Mystisches-Märchenhaftes-Spannung
Zwei kleine berührende Erzählungen einer bisher kaum bekannten aber vielversprechenden Autorin. Die umfangreichere Erzählung über den Blinden (Baumbart) verbindet in meisterhafter Weise Elemente des Mystischen mit dem Märchenhaften ohne Lesende aus der Spannung zu entlassen.