Agatha Christie: Alter schützt vor Scharfsinn nicht
Ein Fall für Tommy und Tuppence Beresford (4)
Autorin/Autor: Christie, Agatha
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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Es beginnt mit einem Problem, das ich aus eigener Erfahrung nur allzu gut kenne: wohin mit all den Büchern? (Irgendwann sind ganz einfach die Wände zu Ende)
Tommy und Tuppence Beresford stehen beim Einzug in ihr neues Haus vor genau dieser Herausforderung (E-Books gab es im damals ja noch nicht). Beim Einräumen in die Regale passiert das, was vorhersehbar war. Dass nämlich Tuppence immer wieder ein Buch durchblättert, anstatt alles zügig, Tommy würde es so machen, hineinzustellen – ordnen kann man ja später noch. Dabei bemerkt sie in einem Buch etwas, das sich liest wie eine geheime Botschaft.
Jemand behauptet in dieser Botschaft, dass eine gewisse Mary Jordan keines natürlichen Todes gestorben wäre. Tommy gibt sich uninteressiert, aber Tuppence ist sofort Feuer und Flamme: Wer war Mary Jordan, von wann datierte die Botschaft und wer ist dieser Alexander Parkinson, von dem die Nachricht stammt?
Tuppence nützt ihre Vorstellungsrunden im Ort, man muss sich schließlich mit den neuen Nachbarn und den wichtigen Leuten bekannt machen, gleich auch für Nachforschungen. Wenn man nur lange genug fragt, dann wird schon etwas dabei herauskommen, denkt sie sich und so kommt es auch. Ein paar der älteren Herrschaften wissen noch von Mary Jordan zu berichten, wenn auch nur recht vage. Und in diesen Erinnerungen taucht auch ein Alexander auf, der schon in jungen Jahren verstarb. Alles das reicht zurück in die 1910er-Jahre …
Es ist ein etwas langatmig erzählter Krimi, angefüllt mit vielen Dialogen, die allesamt eines gemeinsam haben: Es dauert gefühlt ewig, bis man, falls überhaupt, etwas Neues daraus erfährt. Da kann es schon einmal passieren, dass man ein ganzes Kapitel liest, in dem rein gar nichts passiert. Dafür wird endlos lange … gerne verwende ich das Wort nicht, aber hier passt es: geschwafelt.
Zu meinem Bedauern ziehen sich die Längen in der Erzählung bis zum Schluss und eine Art von Spannung kommt nie auf. Im Endergebnis ist es ein Roman, der leider ganz und gar nicht an Agatha Christie großartige Romane heranreicht.
„Alter schützt vor Scharfsinn nicht“ ist der letzte Roman, den Agatha Christie schrieb. Zwei Romane, die danach erschienen, hatte sie bereit einige Jahre früher verfasst.