Buchbesprechung/Rezension:

Sabine Wolf: Herzpflaster
oder die Frage, ob ich meinen Mann noch einmal heiraten würde

Herzpflaster
verfasst am 17.01.2023 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Liebesromane, Wolf, Sabine
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

An einem Sonntagabend treffen sich die drei Freundinnen Manuela Hofmann, Tammy und Sabine bei ihrem Lieblingsgriechen.

Aus ihrem gemeinsamen Gespräch erfährt man gleich so einiges über die drei Frauen. Die Hauptfigur Manuela, die diesen Roman in der Ich-Form erzählt, ist mit Dennis verheiratet und hat eine 12-jährige Tochter, die vermutlich gerade die zweite Französischarbeit verhauen hat und deshalb mit einem Handyverbot rechnen darf. Sohn Lennard, der bald 16 Jahre alt wird, möchte den Führerschein für Leichtkrafträder machen und so schnell wie möglich die Schule beenden. Manuela arbeitet seit einiger Zeit wieder drei Vormittage als Arzthelferin bei einer Allgemeinmedizinerin.

Sabine ist frisch geschieden. Sie hat seitdem fünf Kilo zugenommen, da sie sich über das Unglück, dass sie von ihrem Ex-Mann betrogen wurde, mit Milka-Schokolade hinwegtröstet. Ihr Sohn Lukas, 4 Jahre alt, lebt bei ihr.

„Hätte er sie gar nicht erst mit der Anderen betrogen, hätte sie auch keinen Grund gehabt, sich hintergangen zu fühlen. Und dann noch die Dreckigkeit, noch nicht einmal eine Jüngere zu nehmen. Ich meine, wenn man schon verlassen werden muss, dann doch wohl für eine Jüngere! Welch eine riesengroße Unverschämtheit, auch noch für eine Frau verlassen zu werden, die älter ist als man selbst.“

Tammy, die mit Geburtsnamen Tamara heißt, ist seit vielen Jahren Single und wartet immer noch auf Mr. Right. Bei den Mädelsabenden erzählt sie immer wieder viele lustige und unglaublich unterhaltsame Geschichten über ihre Dates. Beruflich ist sie seit einiger Zeit für eine Kette für Heimtierbedarf in der HR-, also Human Resources-Abteilung tätig.

Während des Abends beim Griechen gesteht Manuela, dass sie einmal pro Woche, statt ihren Sportkurs zu besuchen, im Auto sitzen bleibt und entweder ein Buch liest oder Musik hört. Diese eine Stunde nur für sich alleine zu haben, ist ihr sehr wichtig. Darauf reagieren die beiden Freundinnen überrascht, da sie der Meinung sind, dass Manuela es von ihnen dreien am besten erwischt hat und eine Bilderbuchehe führt.

Die Frage ihrer Freundinnen: „Würdest du deinen Mann noch einmal heiraten?“, bringt Manuela ziemlich aus dem Gleichgewicht und sie fängt an ihr aktuelles Leben zu hinterfragen. Bei diesem Prozess begleitet man sie dann bis zum Ende des Buches.

Mein Fazit:
Es brauchte etwas Zeit, mich in die turbulente und flotte Schreibweise der Autorin einzulesen. Die Sprache fand ich phasenweise etwas derb und einige Formulierungen manchmal dann doch „too much“. Einiges war mir auch zu klischeehaft. Das Buch hat nicht ganz meinen Humor getroffen, wobei ich trotzdem das ein oder andere Mal geschmunzelt habe.

Die Hauptfigur Manuela würde ich als eine einfach gestrickte, etwas naive Mittvierzigerin beschreiben. Sie kommt aus dem Mittelstand, ist eine sehr pflichtbewusste Hausfrau und liebende Mutter. Bei vielen Entscheidungen fragt sie ihre Freundinnen um Rat.

Die Romanfiguren leben im Ruhrgebiet. Da ich selbst dort einige Jahre gelebt habe, hatte ich so einige Déjà-vu-Erlebnisse. So bekam ich zum Beispiel noch einmal Lust, Miracoli-Nudelsoße zu essen. Dass die Heldin des Buches Wert auf feine Kulinarik legt, wage ich hier zu bezweifeln. So trinkt sie etwa  griechischen Weißwein (Retsina) gespritzt mit Sprite.

Zusammengefasst handelt es sich bei dem Buch um kurzweilige Unterhaltungsliteratur.




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