Buchbesprechung/Rezension:

Denis Scheck, Christina Schenk: Der undogmatische Hund
Eine Liebesgeschichte zwischen einer Frau, einem Mann und einem Jack Russell

Denis Scheck, Christina Schenk: Der undogmatische Hund
verfasst am 18.10.2021 | 1 Kommentar

Autorin/Autor: Scheck, Denis
Genre: Romane
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Schon selbst gelesen? Gib hier Deine Bewertung zum Buch ab!
[Gesamt: 0 Durchschnitt: 0]

Ein Jack Russell Terrier ist es also geworden. Man könnte sich auch einen einfacheren Hundecharakter in Haus holen, aber die sind ja als Welpen so wahnsinnig süß! Das Ehepaar Scheck trifft eine Lebensentsscheidung.

Wer einen Hund hat, hat viel zu erzählen. Dann trifft es sich gut, wenn Frauchen und Herrchen, so wie in diesem Fall, sowieso gerne – und auch berufsmäßig – über das reden und schreiben, was sie interessiert. Nachzulesen ist in diesem Fall, wie aus dem Ehepaar Scheck durch Zuzug des kleinen Stubbs eine Familie mit Hund wurde.

Man könnte für das Buch auch den Untertitel “Wie alles begann und was daraus wurde” wählen, er würde passen. Denn die Geschichte beginnt mit der Vorgeschichte, wie aus dem Wunsch nach einem Haustier, welches Kind hat so einen nicht, erst über viele Jahre die Entscheidung reifte, einen Vierbeiner daheim aufzunehmen.

Wie es dann bei Schecks begann, so wird wohl auch oft anderen ergangen sein: Freunde, Bekannte haben auf einmal einen kleinen Welpen bei sich, man ist verzückt, fragt, ganz belanglos und natürlich ohne Hintergedanken, wo der denn herkomme und bekommt die Daten der Züchterin in die Hand gedrückt. Macht dort einen unverbindlichen Termin aus, man will ja nur schauen, fährt hin, sieht dieses eine kleine Knäuel Hund mit Fell und … ist in der Sekunde verloren.

Ja, wer kennt das von sich selbst?
(Ich kenne es …)

Selbiges würde natürlich auch mit einem Hund aus einem Tierheim funktionieren, denn Hunde haben über die Jahrzehntausende gelernt, wie man uns Menschen um den Finger wickelt, wie sich ein Hund seinen Menschen aussucht – und wer glaubt, dass es anders herumläuft, hat einfach nichts von Hunden verstanden :-).

Die Vorgeschichte, die erste Begegnung, der Einzug Stubbs’ in die Wohnung, die ersten Tage und Nächte. Dann das Heranwachsen, Welpengruppe, Hundeschule, das Leben mit Hund. Das ist der eine Teil des Buches.

Der zweite Teil, das sind darin eingeflochtene Erklärungen, wissenswerte Fakten und Informationen über das Wesen der Hunde, wie aus  den Wölfen die Hunde wurden (jedenfalls was man darüber zu wissen glaubt), über das Denken und die Gefühle der Hunde, was man als zukünftiger Hundemensch beachten sollte, bevor man sich für eine bestimmte Hunderasse entscheidet, und worauf man achten muss, wenn man mit dem Vierbeiner dann für viele Jahre zusammenlebt und noch eine ganze Menge mehr interessante Hinweise für Hundeanfänger.

Darin finden sich wirklich viele sehr hilfreiche Informationen, von denen ich mir wünschte, dass alle, die sich einen Hund zulegen wollen, sie davor gelesen hätten (dass dem leider nicht so ist, lässt sich beispielweise daran erkennen, dass viel Hunde, die in Corona-Lockdowns angeschafft wurden, danach einfach gedanken- und gefühllos in Tierheimen abgegeben wurden).

Teil drei schlussendlich, Scheck ist ja schließlich Literaturkritiker, sind Stubbs’ quasi eigene Nacherzählungen von Büchern, in den denen Hunde eine Rolle spielen. Einige davon habe ich selbst schon gelesen, einige empfehlen sich nach Stubbs Beschreibungen als zukünftige Lektüre. Ein wenig störend dabei empfinde ich nur, dass Denis Scheck seinen Hund zwischendurch in “Ruhrdeutsch” schreiben lässt, was ein eher aufgesetzt als locker wirkt. Diese Abschnitte, jeweils “Stubbs canider Kanon” bezeichnet, ließen sich aber auch überspringen.

In Summe für mich, als einem dieser Hundemenschen, ein sehr lesenswertes und erfreuliches Buch, weil es eben eine ganze Geschichte des gemeinsamen Lebens von Mensch und Hund erzählt. Vieles davon wird man, so man einen Hund daheim hat, selbst ganz ähnlich erlebt haben, vieles daraus wird man aus den Erzählungen anderer auch schon ganz ähnlich gehört haben.

Alles zusammen eine wirklich amüsante Zusammenfassung darüber, welch ein Gewinn es ist, einen Hund als Familienmitglied zu haben.




Ein Kommentar

  • Britta sagt:

    Danke für die tolle Rezension. Sie hat mich ermutigt, das Buch zu besorgen, was ich echt nicht bereut habe. Mir hat das Lesen großen Spaß gemacht. Ich verstehe jetzt meinen Hund sicher besser. Sehr empfehlenswert!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert



Top