Buchbesprechung/Rezension:

Malla Nunn: Tal des Schweigens

verfasst am 19.07.2016 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Nunn, Malla
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Im Jahr 1953 hat die Apartheid in Südafrika noch nicht jenen Umfang der Menschenverachtung erreicht, den wir aus den 1980er-Jahren kennen – die “National Party” gelangte erst kurz zuvor, im Jahr 1948, an die Macht.

Detective Sergeant Cooper, selbst in den Augen der Machthaber kein “richtiger” Weißer, wird gemeinsam mit seinem Assistenten Shabalala tief ins Hinterland geschickt um einen Mord aufzuklären. Was von seinem Vorgesetzten zunächst als Chance für Cooper gedacht ist, seiner Karriere neuen Auftrieb zu geben, scheint sich jedoch als Fall zu entpuppen, bei dem Cooper nur verlieren kann.

Ein schwarzen Mädchen aus dem Volk der Zulu wurde ermordet und zwei Klans streiten darum, wer ihr die letzte Ehre erweisen darf. Als dazu noch einige weiße Grundbesitzer unter dem Tatverdächtigen zu finden sind, stehen Cooper und Shabalala schnell im Kreuzfeuer von Vorgesetzten und regionalen Wortführern.

Es ist weniger der Kriminalfall sondern – wie auch schon in den älteren Malla-Nunn-Krimis – die Beschreibung der Verhältnisse in einem Land, in dem Menschen nach dem Willen einer Minderheit nicht gleich sein können und dürfen.

So, wie Malla Nunn es beschreibt, versteht man in den Details, welches Selbstverständnis die Menschen beiderseits der “Rassengrenze” hatten, wie sie miteinander umgingen, wie Unterdrückung damals tagtäglich ablief.

Das hinterlässt einen tiefen Eindruck. Und lässt daran denken, dass zwar dieses eine Unrecht (wenigstens weitgehend) überwunden wurde, gerade jetzt aber noch viel mehr Orten des Unrechts existieren.




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