Buchbesprechung/Rezension:

Ulrike Schmitzer : Joy Adamson

Joy Adamson
verfasst am 06.03.2024 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Biographien, Schmitzer, Ulrike
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Zur Mitte des letzten Jahrhunderts war der Kontinent Afrika mit seinen Menschen und seinem Artenreichtum ein bei uns noch ein weitgehend unbekanntes Land.

Unter denjenigen, die für entscheidend daran beteiligt waren, dass sich unsere Kenntnisse über den Kontinent und unsere Wahrnehmung vom Leben der Tiere änderten und erweiterten, war eine (Alt-)Österreicherin: Frederike Gessner, geboren im Jahr 1910 im damals noch österreichischen Troppau (heute Tschechien).

Diane Fossey, Bernhard Grzimek, Jane Goddell, Heinz Sielmann – einige der Namen, die uns heute noch ein Begriff sind. Sie alle sorgten mit ihren Forschungen und Dokumentationen dafür, dass der Kontinent Afrika einen Platz im Bewusstsein der Europäerinnen und Europäer fand.

Weniger bekannt, jedenfalls mir, war bisher Joy Admason – wie aus Frederike Gassner im Laufe der Jahre und einiger Veränderungen in ihrem Leben Joy Adamson wurde, erzählt Ulrike Schmitzer in dieser Biografie.

Adamson fand, nach einigen anderen Aktivitäten, ihre Berufung in der naturnahen Arbeit mit Raubtieren. Sie nahm verwaiste Jungtiere auf und begleitete sie beim Erwachsenwerden. Ihre Idee war, dabei einen Ausgleich zwischen der Verbundenheit zwischen Mensch und Tier und der Überlebensfähigkeit der Wildtiere in der Wildnis zu erreichen.

Das erste Tier, das sie aufzog, war die Löwin Elsa. Auch wenn diese Geschichte im Buch nur wenige Seiten umfasst, so schafft es Ulrike Schmitzer doch, dieses zentrale Ereignis in Adamsons Leben wirklich berührend zu beschreiben. In der Kombinationen mit den Illustrationen von Poll Jorghi kann ich mir das Zusammenleben von Joy und Elsa richtiggehend vorstellen. Doch es ist natürlich nicht nur eine ergreifende Geschichte, denn Elsa blieb bei aller Verbundenheit mit Joy eben doch eine Raubkatze, was auch zu sehr gefährlichen Situationen führte.

Forscherinnen und Forscher in Afrika sehen sich immer wieder mit Wilderern und Gangsterbanden konfrontiert. Man kann wohl, ohne dass ich Zahlen dazu kenne, annehmen, dass die Zahl derjenigen, die ermordet wurde, größer ist als die derjenigen, die Angriffen von Tieren zum Opfer fielen.

Auch Joy Adamson und ihr Ehemann fanden einen gewaltsamen Tod durch Menschenhand.

Obwohl das Buch nur 48 Seiten umfasst, erfährt man doch sehr viel über die Meilensteine im Leben der Joy Adamson, ihrer Erfolge und Niederlagen und darüber, was welche Nachwirkung ihre Arbeit mit Tieren hat.

Wer sich schnell und doch umfangreich über eine Frau informieren möchte, die – wie ich nun weiß – zu Unrecht ein wenig in Vergessenheit geraten ist, findet mit diesem Buch einen wunderbaren Einstieg in ihre Biografie. Und beim Weiterlesen und Vertiefen hilft dann die enthaltene Literaturliste.




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