Buchbesprechung/Rezension:

Birand Bingül: Riskante Rezepte
Ein Fall für Mats Holm (2)

Birand Bingül: Riskante Rezepte
verfasst am 22.01.2020 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Bingül, Birand, Kriminalromane
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Matts Holm ist keine Detektiv oder Kripo-Mann, er ist ein PR-Manager, ein Krisen-Manager, ein PR-Genie. Er wird immer dann auf den Plan gerufen, wenn Probleme auftreten, wenn Öffentlichkeits-Menschen in die Bedrouille geraten, wenn deren Ruf wieder hergestellt werden muss.

(Und nein, in diesem Buch gibt es, dem Titel zum Trotz, leider keine Rezepte – sehr zu meiner Enttäuschung.)

Der Autor, er ist Redakteur beim WDR, legt mit diesem Roman ein Buch vor, das von Anfang an eine gewisse Spannung vermittelt. Er beschreibt die Protagonisten sehr anschaulich, man hegt für den einen Sympathie, für andere Personen jedoch starke Abneigung. Zumindest erging es mir so.

In einem Nobel-Restaurant, gerade mit einem Stern für die hervorragende Küche der erst 29jährigen Köchin ausgezeichnet, gibt es plötzlich einen Toten. Noch dazu nicht irgendeinen, sondern einen bekannten Richter, bekannt für seine Strenge und keineswegs sehr beliebt.

Die junge Köchin ist allseits bekannt, durch ihre TV-Auftritte, durch Werbung für die Lebensmittel-Industrie, und durch ein sehr wohlgelittenes Kochbuch. Natürlich benötigt so ein Koch-Genie auch ein Management, welches in den Händen von Katta liegt. Sie gehört schon fast zur Familie Veh, das sind die Leute, die sich im Schein ihrer Tochter Bianca (die Köchin) sonnen. Das ist einmal der Vater Konrad, die Mutter Hanna und der Bruder Thomas. Fast schon zur Familie gehört auch der Souchef Franco.

Diese Familie ist aber wohl nicht so harmonisch wie der offizielle Anschein es glauben lassen möchte.  Ja, und den Exfreund von Bianca, Dave, darf man auch nicht unerwähnt lassen. Er ist ebenfalls  Koch, und gar kein schlechter, menschlich aber ein indiskutabler Typ. Eifersucht, Neid, Hass und Hinterhältigkeit prägen das Familienbild.

In diese Szenerie taucht Holm mit seiner Assistentin Lara ein. Wer hat den Richter umgebracht? Dazu muss Bianca aus der Schusslinie gebracht werden. Ihre Reputation darf keineswegs leiden.  Doch lassen sich Medien nicht davon abhalten, die junge Frau auf ganzer Linie in Grund und Boden zu stampfen.

Das PR-Genie mit seiner Assistentin arbeitet sich sukzessive an die Wurzeln des Übels heran. Er findet  heraus, dass der Richter vergiftet wurde. Galt der Anschlag tatsächlich diesem Mann, oder der Köchin. Ein schwieriger Fall, aber Holm überwindet alle Hürden bis zur Aufklärung.

Die Sprache des Autors unterstreicht gekonnt die unterschiedlichen Szenarien, teilweise auch mit einer etwas schnoddrigen Art und sehr salopp. Das fügt sich aber gut in das Gesamt-Konzept des Buches ein.

Und dann gibt es noch eine weitere Leiche. Die Ermittler verlieren immer mehr mögliche Bezüge zu dem Täter, oder gibt es pro Leiche jeweils einen anderen Täter. Alle bisher Verdächtigen sind nicht der/die Übeltäter. Selbst die ziemlich exaltierte, und zu starken Temperament-Ausbrüchen neigende Kommissarin ist mit ihrer Weisheit nahezu am Ende.

Aber dann, ja dann kommt der Lichtblick. Holm und Lara haben einen Geistesblitz, dem sie umgehend nachgehen, und die Lösung der Morde ist da.

Riskante Rezepte ist ein flüssig geschriebener Roman, den  man schnell gelesen hat, und in dem auch die Spannung nicht zu kurz kommt. 




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