Buchbesprechung/Rezension:

Sophia von Dahlwitz: Das Licht zwischen den Zeiten

Das Licht zwischen den Zeiten
verfasst am 15.10.2018 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: von Dahlwitz, Sophia
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Westpreußen im Jahr 1918. Der erste Weltkrieg ist vorbei, er hat die Welt verändert. Auf Gut Frommberg lebt, wie vor dem Krieg, noch immer die Familie von Dahlwitz. Donata, die strenge und stolze, weniger geliebte, mehr gefürchtete Hausherrin, und ihr Mann Heinrich, der ruhige, ausgleichende Hausherr.

Mit ihren Töchter Helene und Rudela und dem Sohn Georg, sowie immer noch mit Kammerzofen und Dienern,  leben sie auf dem Gut ein herrschaftliches Leben; die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche im Gefolge des Weltkrieges änderten daran wenig. Georg ist der Adoptivsohn der Familie, er und Helene verlieben sich ineinander. Das führt zu einem erheblichen Skandal , denn die Eltern sind gänzlich gegen diese Verbindung. Helene sollte dazu auch noch Justus ehelichen, der schließlich ihre Schwester Rudela heiratet.

Die Familiengeschichte und die Erwähnung aller dieser Verwandten und Freunde ist fallweise etwas verwirrend und erfordert viel Aufmerksamkeit bei Lesen.

Abgesehen davon erlaubt sie einen außerordentlich guten Blick auf die damalige Zeit und in die Lebensweise der Menschen. Erschreckend ist aber auch der Einblick in die damals latente und ansteigende Bedrohung durch den Nationalsozialismus. Zum Bedauern und Schrecken der Familie gibt aus auch in ihren Reihen einen Anhänger: Justus, Rudelas Ehemann, entpuppt als überzeugter Nationalsozialist.

Dieser, mit autobiographischen Bezügen erzählte Roman, ist in seiner Vielschichtigkeit ein spannendes Buch, ein Zeitdokument. Über den beginnenden Zerfall einer Adelsfamilie, über die Euphorie der jungen Männer, die voller Begeisterung in den Krieg ziehen und diesen eher als Spielplatz, denn als Ort des Todes betrachten. Doch die brutale Realität lehrt sie bald eines Besseren.

Störend waren für mich die Zwischentexte mit Bezug zur Gegenwart, die den Lesefluss doch ziemlich gestört haben und eine gewisse Langatmigkeit mit sich brachten.

Zusammengefasst: es war wichtig und richtig, dieses Buch zu lesen. Es ist ein Zeitdokument aus einer sehr persönlichen Sicht – aus der der eigenen Familie der Autorin.




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