Buchbesprechung/Rezension:

Carl Djerassi: Verurteilt zu leben

verfasst am 26.12.2015 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Djerassi,Carl
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[Gesamt: 3 Durchschnitt: 2]

Entsetzt sitzt  Referend Ezekiel Reed nach einem schweren Autounfall in seinem Wagen. Fassungslos muss er feststellen, dass seine, neben ihm sitzende Frau tot ist. Der zweijährige Sohn Lucas liegt mit schweren Verletzungen auf der Rücksitzbank. Im Krankenhaus wird ein schweres Schädel-Hirn-Trauma diagnostiziert. Welche Entscheidung wird getroffen? Eine für oder eine gegen das Leben?

Nach dem schweren Unfall wird Im Krankenhaus wird bei Lucas vom behandelnden Arzt ein Schädel-Hirn-Trauma diagnostiziert. Die lebenserhaltenden Maßnahmen sollen demnächst abgestellt werden.

Der Arzt versucht Reed zu erklären, das die Möglichkeit, Lucas sterben zu lassen, für das Kind wohl das Beste sei. Aufgebracht reagiert Ezekiel auf diese Nachricht. Er kann sich damit nicht abfinden zu sagen, ich gebe meinen Sohn auf. Einfach den Stecker aus der Stromquelle ziehen wie bei einem Waffeleisen. Das Kind wegwerfen?

Reed beschimpft den Mediziner als ungläubigen Evolutionsanhänger. Eine Sünde gegen Gott, sei das und: schlicht und ergreifend Mord!”

Somit werden die lebenserhaltenden Maschinen nicht abgestellt. Mit aufwendigster Pflege und neuesten Erkenntnissen der Medizin wird Lucas am Leben erhalten. Verbunden mit enorm hohen Behandlungskosten, die Referend Reed nicht tragen kann und einfach von der Bildfläche verschwindet.

Lucas wird gänzlich dem behandelnden Arzt und dem Pflegepersonal überlassen. Gleichzeitig besucht die Malerin Katarina Hunt das Kind regelmäßig. Sie fertigt Zeichnungen von Lucas an und nimmt so an seinem Leben Anteil. Katarinas Ehemann, der Journalist Rod Hunt, beobachtet ebenfalls das Schicksal des kleinen Jungen.

Nach langjähriger intensivster und kostenaufwendigster Pflege verbessert sich unvorhersehbar der Zustand von Lucas. Die behandelnden Ärzte beschließen, dass das Kind in häusliche Pflege übergeben werden kann. Rod Hunt macht den Vater ausfindig. Dieser weltferne, gottesfürchtige Frömmler, der mittlerweile wieder verheiratet ist, zeigt sich bereit, seinen kranken Sohn aufzunehmen und mit ihm zu leben. Der neuen Ehefrau gelingt es, eine Beziehung zu Lucas aufzubauen, die von liebevoller und zärtlicher Fürsorge geprägt ist. Trotz aller Zuwendung lässt Lucas körperliche Kraft nach einigen Jahren nach. Sein soziales Umfeld entscheidet schließlich, dass endlich sterben „darf“.

Der behandelnde Arzt Quintus Swann, wie auch das Ehepaar Hunt führen Tagebücher. Tagebücher, in denen sie versuchen, ihre Fragen zum Leben und Tod des Kindes zu beantworten. Fragen aus unterschiedlichen ethischen, moralischen und emotionalen Blickwinkeln und der Frage nach den Grenzen zu Entscheidungen, die das Leben und den Tod betreffen – wie weit darf/soll der Mensch sich im Namen der Wissenschaft gehen…




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