Buchbesprechung/Rezension:

John Niven: Coma

verfasst am 25.08.2012 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Niven, John
Genre: Romane
Buchbesprechung verfasst von:
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Gary Irvine ist begeisterter Golfer. Doch leider gelingt ihm sportlich gesehen kaum ein aufregendes Ergebnis. Er zählt quasi zu den erfolglosen Golfverrückten. Auch im Alltag läuft es eher langweilig und routiniert ab. Gary lebt mit der hübschen Pauline zusammen und arbeitet brav als Angestellter in einem Betrieb, der Gabelstapler herstellt. Als Ausgleich zu seinem Alltag und zur sexuellen Abweisung seiner Frau zieht es ihn täglich auf den Golfplatz. Eines Tages landet ein Golfball einen Volltreffer! Zwar als Einlochen gedacht, zieht der Ball trotzdem in eine andere Richtung und knallt mit voller Wucht gegen Garys Kopf. Kurzfristig fällt er ins Koma. Als er wieder erwacht, ist alles anders …

Schon der Vater war Golfer und nannte seine Söhne nach großen Vorbildern des Golfsports. Garys Bruder Lee ist so was wie ein Kleinganove. Er hat schon eine Haft hinter sich und lebt gemeinsam mit seiner Familie von der Sozialhilfe. Beide Brüder erfolglos – allerdings auf unterschiedlichen Gebieten. Und Kontakt besteht zwischen beiden auch kaum.

Garys Golfleidenschaft lässt sich nicht in sportlichen Erfolg umsetzen. Auch der sogenannte Golfkrebs erfasst ihn. Schuld daran ist ein „Shanking“, ein Fehlschlag, bei dem der Ball abdriftet. Es gibt Gerüchte, dass viele mit Golfkrebs infizierte Männer und Frauen aufgrund solcher Shankings in psychiatrischen Anstalten leben. Diese verschlagenen Bälle treiben die Golfer quasi in den Wahnsinn.

An Garys 30. Geburtstag wird’s wirklich schlimm. Seine Frau betrügt ihn mit dem Teppichhändler Masterson und auf dem Golfplatz – ein Drama. Nachdem Gary nach dem abgeschlagenen Ball, der ihn an der Schläfe trifft, ins Koma fällt und nach ein paar Tagen wieder erwacht, ist in seinem Leben nichts, wie es einmal war. Es ist komplett anders! Er ist ein super toller Golfer, schafft alle Bewerbe. „Nebenbei“ leidet er durch die Verletzung an einer besonderen Form des Tourette Syndroms. Wüste Beschimpfungen und ordinäre Flüche verlassen unkontrolliert seinen Mund, genauso unkontrolliert ist sein Drang, ständig seinen Erektionen in der Öffentlichkeit durch Masturbieren Erleichterung zu verschaffen.

Sein Bruder Lee, im Drogen dealen auch nicht der Erfolgreichste, verspekuliert viel Geld bei kriminellen Deals und nimmt einen Auftragsmord an, um seine Schulden beim gefürchteten Gangster Ranta zu begleichen.

Mord hat er bisher abgelehnt, aber bevor ihm selbst das Leben ausgehaucht wird …
Die Ehefrau des Teppichbarons soll aus der Welt geschafft werden. Dieser kann sich laut Anwalt nicht scheiden lassen, denn dann wäre er bankrott. Masterson will auf seine Millionen und seinen hohen Lebensstandard keinesfalls verzichten, da scheint doch die Ermordung seiner Gattin ein toller Plan zu sein und der Weg zu Pauline wäre frei.
Und Lee verpatzt diesen Auftrag gewaltig!

Gary dagegen wird bald zum Star. Ein exzellenter Golfer, der immer perfekt den Ball abschlägt. So stellt er einen Platzrekord nach dem anderen auf und steht bald darauf im Finale der British Open.
Dort landet Gary fast den größten Erfolg seines Golferlebens, aber gleichzeitig auch aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse wieder in seiner alten Realität.

Golf – Spaß oder Langeweile. Egal. Der Roman ist witzig, grotesk und der britische schwarze Humor ließ mich Seite für Seite grinsen. Sehr lesenswert. Doch zu „Gott bewahre“ kommt dieser Roman nicht heran!




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