Buchbesprechung/Rezension:

Beate Maxian: Tod dem Knecht

verfasst am 21.12.2011 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Kriminalromane, Maxian, Beate
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Die Söllnerin ist nicht gerade schockiert, als ihr Mann tot im Bett aufgefunden wird. Ihr Mann, ein schwerer Alkoholiker, hat das zeitliche gesegnet, worauf hin Inspektorin Sandra Anders und ihre Assistentin ihre Ermittlungen aufnehmen. Beide glauben nicht an den natürlichen Tod des ehemaligen Knechtes. Der Pathologe gibt ihnen recht. Keine Leberzirrhose oder Tod aufgrund anderer alkoholkonsumbedingter Organschäden. Gestorben ist der alte Mann aufgrund des Giftes der Herbstzeitlose!

Der Tod ereilt den alten Söllner am 15. August, Maria Himmelfahrt sei ein guter Tag zum Sterben. Dreiundachtzigjährig verlässt er die irdische Welt und hinterlässt bei seiner Ehefrau keine Trauer.

Ein schwerwiegendes Ereignis in der Zeit des Zweiten Weltkrieges verfolgt Maria Söllner bis in die heutige Zeit.

Sie wurde nicht vom Schicksal verwöhnt. Sie hat ihren Bruder Jakob verloren, da war dieser noch ein Kind. Der Junge war Epileptiker, geistig etwas zurückgeblieben. Im  Hitlerregime war ein psychisch erkranktes und körperlich behindertes Kind eine Bedrohung der reinen Rasse der Arier. So landete der Bub in Niedernhart, dort erlag er einem Herzstillstand (?). Bald darauf starb auch Marias Mutter, aus Gram und Kummer über den Tod des Sohnes. Da blieb nur der Knecht, der Söllner als Bezugsperson, über. Maria heiratete  ihn, um mit seiner Kraft und Erfahrung in der Landwirtschaft den Hof bewirtschaften zu können.

Der Knecht bewahrt allerdings ein Geheimnis. Maria erkennt bald den dunklen Schatten der Vergangenheit, doch sie kann sich dem Verrat erst sehr spät entziehen.

Mit dem Springen zwischen Gegenwart und Vergangenheit (die Zeit des Hitlerregimes) beschreibt die Autorin, wie im Milieu der Bauern trotz Verrat, Vertrauensverlust und der Norm, ein angepasstes Leben zu führen  und den  Alltag auszuhalten eine Ehe langsam, sehr langsam, zerbricht. Und dies beschreibt Beate Maxian sehr einfühlsam und verständnisvoll!




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