Buchbesprechung/Rezension:

Brigitte Schwaiger: Wie kommt das Salz ins Meer

verfasst am 26.04.2011 | 1 Kommentar

Autorin/Autor: Schwaiger, Brigitte
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[Gesamt: 9 Durchschnitt: 3.4]

Eine gutbürgerliche Familie, das ist das Wichtigste. Dieser Meinung sind die Eltern und die Großmutter einer jungen Frau. So heiratet sie Rolf, einen Diplomingenieur, der genau ein solches Leben verspricht. Er vertritt gutbürgerliche Werte, hat einen angesehen Beruf und anständig ist er auch noch. Die junge Frau, die ihre Ehe eher als Flucht aus ihrer spießigen und ach doch so gutbürgerlichen Familie sieht, schlägt bald brutal auf dem Boden der Realität auf.

Die junge Frau hat eigentlich keine Erwartungen von ihrem Leben, weder vor noch nach der Heirat. Sie kennt Rolf schon seit ihrer Studienzeit. Bevor sie ihn heiratet, bricht sie ihr Studium ab um ganz in ihrer neuen Rolle als Ehefrau aufzugehen. Wozu auch ein abgeschlossenes Studium, einer Arbeit nachgehen? Das braucht sie ja auch nicht. In ihrer gutbürgerlichen Ehe wartet eine andere Aufgabe auf sie. Sie wird sich um ihren Mann und den Haushalt kümmern, ihn zu Anlässen begleiten und Kinder gebären.

Doch wo bleibt ihr Glück? Sie braucht dringend eine Herausforderung, doch Rolf bestimmt, dass sie sich keine Arbeit suchen braucht. Er gibt auch vor, wie sie sich in der Öffentlichkeit zu verhalten hat, wer ihre Freunde und Freundinnen sein dürfen. Darf sie wenigstens ein Haustier haben?

Bald erscheint sie ihrem Gatten zu dumm, denn sie weiß als Hausfrau weder was Gemüse kostet noch kann sie kochen. Und überhaupt. Sie ist so was von unperfekt. Rolf lässt ihr das auf grausame Art und Weise spüren.

Langsam zieht sich das Scheitern der Ehe hin. Die junge Frau wird nicht glücklich. Ein Liebhaber lässt sie im Glauben, eine Frau zu sein, die durchaus eigenständig Entscheidungen treffen kann. Doch auch dieser Versuch sich mehr als nur frei und selbständig zu fühlen, sondern dies auch zu Leben, scheitert. Selbst das Geständnis über ihre Affäre ihrem Mann gegenüber bringt keine Erleichterung.

Mehr und mehr zieht sich das Korsett des starren Bürgertums zu und lässt ihr kaum noch Luft zum Atmen. Doch sie rebelliert nicht, lehnt sich nicht auf. Sie zerbricht fast daran und fällt in tiefe Depressionen.

Doch dann kommt es doch zu einer Wende…

„Wie kommt das Salz ins Meer“  erschien erstmals 1977. Doch dieses Werk hat an sozialkritischer Aktualität über gesellschaftliche Zwänge nichts eingebüßt.

Die Schreibweise der Autorin zog mich enorm in den Bann!




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