Buchbesprechung/Rezension:

Felipe Pena: Das Diplomgeschäft

verfasst am 18.01.2015 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Kriminalromane, Pena, Felipe
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Brasilien – ein Synonym u.a. für Favelas, Korruption, ziemlich viele Verbrechen, Drogenhandel, aber auch für wunderschöne Landschaften, Lebensfreude, für schöne Frauen etc.

Letzteres hat Felipe Pena in seinem ersten Buch seiner Campus-Trilogie nicht erwähnt. Pena schildert, teils mit satirischem Einschlag, die Situation der Universitäten in Brasilien, konzentriert sich dabei auf die Privatuniversität Bartolomeu Dias in Rio de Janeiro, eine der größten Universitäten des Landes. Das oberste Gremium sind die Hochschulräte, die dem Eigentümer/Rektor Jaime Ortega direkt unterstehen. Das ist ein Haufen von teilweise korrupten Männern, deren größtes Streben es ist, durch ihre dunklen Geschäfte zu viel Geld zu kommen. Die gerechte Strafe ereilt sie nur all zu bald. Nur, sie hätten ja nicht gleich umgebracht werden müssen.

Ein besonderes Absurdum, das die Öffentlichkeit ziemlich erregte, war die Aufnahme des Analphabeten Lucas. Lucas, weder des Schreibens noch des Lesens mächtig, „bestand“ die Aufnahmeprüfung, eine Notwendigkeit für den Besuch der Studiengänge.

Eines Tages wird eine Studentin angeschossen, die gerade noch so mit dem Leben davon kam. War sie ein Teil der in den Favelas rund um die Universität agierenden Drogenhändler. Wer ist der Boss dieser kriminellen Subjekte? Er wird Doktor genannt.

Der Rektor beauftragt den Dekan der Fakultät für Psychologie, Antonio Pastoriza, die wahren Hintergründe der Tat aufzuklären. Das tut dieser mit Hilfe des Sicherheitsbeauftragten der Uni, Rover, mit besonderer Gründlichkeit, ungeahnt dessen, dass er sich dabei in große Gefahr begibt. Und natürlich gibt es noch den korrupten Polizeichef, Der wird aber auch seines Lebens und seines Geldes nicht allzu lange froh.

Anfangs konnte ich mich mit dem Buch nicht zu richtig anfreunden, mit zunehmender Seitenanzahl erhöhte sich die Spannung, und es machte letztendlich Spaß das Buch zu Ende zu lesen. Es gibt Einblick in den, für mich etwas undurchschaubaren Alltag des universitären Lebens in Brasilien. Felipe Pena zeigt die Verstrickung von Wirtschaft, Drogenhandel, Bildung auf. Bis in die obersten gesellschaftlichen Kreise reichen die Verbindungen.

Nur wer ist der Doktor – der Dreh- und Angelpunkt im Drogenmilieu, oder gibt es da noch jemanden darüber?




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