Buchbesprechung/Rezension:

Sonia Laredo: Das Glück der Worte

verfasst am 14.12.2014 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Laredo, Sonia
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Sonia Laredo ist eine starke, sehr belesene Erzählerin. Ihr Debütroman ist gespickt mit Zitaten von spanischen Autoren, die mir allerdings (leider), bis auf ganz wenige Ausnahmen, nicht bekannt sind. Aber auch Aristoteles scheint mehrmals in dem Buch auf, zu dem sie anscheinend eine besondere Affinität hat. Grimms’ Märchen zitiert sie ebenso wie Seneca oder Shakespeare.

Laredo schreibt in einem schönen Stil, in einer Sprache die mich das eine oder andere mal tief in die jeweilige Situation eintauchen ließ. Besonders schön sind ihre Schilderungen des spanischen Dorfes Nuba am Jakobsweg. Trotzdem kann ich mich nicht dazu durchringen das Buch höher zu bewerten. Sonia Laredo überzeugt mich nicht über alle 379 Seiten, z.B. in der Schilderung des einmaligen Abenteuers Ihrer Protagonistin Brianda, das schließlich zur Geburt deren Sohnes Samuel führte. Hier gleitet sie für meine Begriffe beinahe auf die Stufe von Kitsch und billiger Effekthascherei ab. Im Zusammenhang mit dem Großteil des Buches hat mich das doch etwas enttäuscht.

Brianda ist Lektorin und lebt in Madrid. Seit 15 Jahren arbeitet sie bei einem Verlag.

Eines Tages lädt sie ihr Chef zu einem Mittagessen ein, um ihr zu sagen, dass der Verlag auf ihre zukünftige Mitarbeit verzichtet. Natürlich hat das nichts mit Briandas Qualifikation zu tun, sondern ausschließlich mit der wirtschaftlichen Situation. Sie beschließt ihre Zelte in Madrid abzubrechen, mietet sich ein Auto und fährt los.

Irgendwo nahe von Santiago di Compostela sieht sie ein Schild am Straßenrand

„Nachfolger für ein Antiquariat“ gesucht. Ihr größter Lebensinhalt sind Bücher und sie beschließt diesem Hinweis zu folgen.

So landet sie in dem idyllischen Dorf Nuba, ein am Meer gelegener Ort, umgeben von Wäldern, und beinahe nicht von dieser Welt.

Don Lorenzo, der Besitzer des Antiquariats, nimmt sie anfangs skeptisch auf, nach und nach entwickelt sie aber zwischen den beiden eine innige Freundschaft. Brianda arbeitet mit großer Begeisterung im Laden mit. Sie lernt die Menschen im Dorf kennen, und begegnet manchmal dem Mann, mit dem sie eine Nacht verbracht hat.

Sie kommt von Tomas innerlich nicht los, und für ihn scheint dieses einmalige Abenteuer auch Nachhaltigkeit in seinen Gefühlen hervorgerufen zu haben. Nur, Tomas ist nicht frei, er ist mit einer Frau verheiratet, die durch ein (angeblich) tragisches Familienereignis wohl ihren Verstand verloren hat.

Und da fängt für mich das Unbehagen an, da beginnt für mich der Kitsch und die Effekthascherei. Nichts desto trotz habe ich das Buch zügig durchgelesen. Bis zum glücklichen Ende? Lesen sie selbst!

Das Glück der Worte ist über viele Seiten absolut lesenswert, es ist ein Buch über die tröstenden Worte von Büchern, die einem sehr oft über schwierige Zeiten hinweg helfen, wie sie es auch für Brianda taten.




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