Buchbesprechung/Rezension:

Wagner, Christoph: Das Apfelhaus

verfasst am 01.08.2011 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Kurzgeschichten, Wagner Christoph
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Der Ich-Erzähler und Protagonist, Mario Carozzi, ist Archäologe und passionierter Hobbyermittler. Sein Beruf führt ihn nach Slowenien, Kroatien und andere schöne Plätze im südlichen Europa. Daraus entsteht die Sammlung wunderschöner Kurzgeschichten über unheimliche Begegnungen und Begebenheiten.

„Das Apfelhaus von Ljubljana“ beschäftigt Carozzi insofern, dass ihn quasi ein immer frischer Apfel verfolgt. Er beißt ihn an, versteckt ihn. Trotzdem findet sich ein Gravensteiner frühmorgens in seinem Zimmer der Pension „Primorska“ immer wieder knackig und unversehrt vor. Aufklärung verspricht Dr. Stupanic, der ihm eine Geschichte über die Donaumonarchie erzählt, in der ein Rechtsfall während der Regierungszeiten Kaiserin Maria Theresias eine erhebliche Rolle spielte. Ein Steinmetz hat ein Gelübde abgelegt, dass, wer auch immer, sein Haus betrete, einen Apfel geschenkt bekommen solle…

Eine archäologische Forschungsarbeit führt Corozzi nach Maribor. In „Der Baccus von Maribor“, der Gott des Weines und des Rausches in der griechischen Mythologie, führt ein Steinfund Carozzi zu Dr. Tribuson. Dieser lebt in einem Kellerlabyrinth in Maribor und ist dem „Wesen des Weines“ auf der Spur. Dr. Tribuson ist ein bedeutender Weinkenner. Das Wesen des Weines soll mit dem Wesen des Menschen ident sein. Trotz Diabetes trinkt er Wein um eben dessen Wesen zu ergründen. Daran hindert ihn auch nicht der „radikale Rebschnitt“ an seinem Körper, alle Gliedmaßen aufgrund der Zuckerkrankheit verloren, ein Arm ist ihm geblieben. Daraufhin konzentriert der Weinkenner sich darauf, alle sensorischen Kräfte auf Mundhöhle und den lebensnotwendigen Organen zu fokussieren. Alles Übrige hat er der Suche nach dem Wesen des Weines geopfert…

Weitere Kurzgeschichten führen Carozzi zu einer Begegnung mit der Wiesenarchitektin und der Stimme von Kropa, auch die Gottessucher kann er sehen.

Überraschende und spannende kurze Begebenheiten, spannend erzählt und mit Details in einem interessanten Blickwinkel auf scheinbar Unscheinbares!




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