René Anour: Der Doktor und der liebe Mord
Ein Tierarzt-Krimi

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Buchbesprechung verfasst von: Britta
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Hauptfigur des Romans ist der schüchterne, aber äußerst feinfühlige Tierarzt Severin Herr. Er arbeitet in der Tierarztpraxis von Professor Thalheim, einem beliebten Medienstar und selbst ernannten „Tierfreund der Nation“. Der selbstverliebte Chef sonnt sich lieber im Rampenlicht, während Severin die eigentliche Arbeit erledigt.
Als Severin gerade dabei ist, den schwerkranken Bernhardiner „Apa“ zu erlösen, platzt sein Chef in die Praxis und das Unheil nimmt seinen Lauf. Am nächsten Tag wird der Professor tot aufgefunden und Severin gerät unter Mordverdacht.
„Das Tierarztstudium schloss man zwar nicht mit einem Doktor ab, aber den Leuten das „Herr Doktor“ abzugewöhnen, hatte Severin bald sein lassen. Die Leute reagierten meist eher irritiert und hatten verständlicherweise Probleme, ihn anzureden, denn das machte ihn, der mit vollem Namen Severin James Herr hieß, zu, nun ja, Herrn Herr.“
Das Chaos weitet sich aus, als die Arzthelferin versucht, sich in das Leben von Severin einzumischen und ihn für ihre eigenen dubiosen Pläne einspannen will.
Dabei hat er ohnehin genug damit zu tun, seine Unschuld zu beweisen, Geld einzutreiben und gleichzeitig den Gnadenhof sowie die Praxis am Laufen zu halten.
Mein Fazit:
Mit „Der Doktor und der liebe Mord“ wagt Anour den Schritt in die humorvolle, unkonventionelle Kriminalliteratur. Der Roman ist in seiner Handlung wirklich sehr skurril und ungewöhnlich. Ich bewundere den Autor für den Mut, einen so eigenwilligen und originellen Krimi zu schreiben.
Beim Lesen schwankte ich zwischen der Verwunderung über den Plot und der Lesefreude, die das Buch bei mir erzeugte, weil ich den flüssigen Schreibstil des Autors mochte. Trotzdem war mir das Buch insgesamt dann doch zu absurd und oberflächlich.
Was mir allerdings sehr gut gefiel, war die Art, wie die Hauptfigur Severin mit den Tieren umging und wie liebevoll er sich um sie kümmerte.
Zusammenfassend kann ich sagen, es ist wirklich ein Krimi der besonderen Art, teilweise sehr aus dem Leben gegriffen, dann auch wieder sehr schräg. Letztendlich war mir die Geschichte aber zu grotesk.