James Patterson, Maxine Paetro: Der 21. Geburtstag
Women's Murder Club (21)
Autorin/Autor:
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Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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James Patterson und Maxine Paetro schrieben „Der 21. Geburtstag“, den einundzwanzigsten Band der „Women’s Murder Club“-Reihe gemeinsam – bemerkenswert, dass die Thriller auch nach so vielen Jahren noch genauso temporeich und originell sind wie zu Beginn. Der ist immerhin schon 24 Jahre her.
Die 21. Handlung
Tara Burke, eine junge Mutter, und ihre kleine Tochter Lorrie sind verschwunden. Die Polizei bleibt untätig, weshalb sich Kathrine, die verzweifelte Mutter von Tara, an Cindy Thomas wendet. Ihre Schilderung der Ereignisse, wie Lucas, Taras Partner, immer wieder gewalttätig war, ist derart überzeugend, dass Cindy ihre Verbindungen spielen lässt. Erste Ansprechpartnerin ist ihre Freundin Sergeant Lindsay Boxer, die, wie gewohnt, recht unkonventionell und jenseits aller Vorschriften gleich eigene Erkundigungen einzieht. Doch wird sie diesmal jedoch an der kurzen Leine gehalten, denn der neue Polizeichef macht deutlich, dass er Alleingänge nicht dulden wird.
Erst als ein kleines Mädchen tot aufgefunden wird, erhält Lindsay die Freigabe, in dem Fall auch offiziell zu ermitteln. Schnell steht fest, dass es sich um Lorrie handelt. Während die Suche nach Tara weitergeht, werden weitere Mordopfer gefunden. Junge Frauen, die alle auf sehr ähnliche Weise umgebracht wurden.
Unterstützt, wenn oft auch nur inoffiziell, wird Lindsay wie immer von ihren Freundinnen – der Journalistin Cindy, der Gerichtsmedizinerin Claire und der Staatsanwältin Yuki. Diese starke Frauenfreundschaft bildet den Kern der ganzen Reihe und sorgt dafür, dass man als Leser nicht nur in den Fall, sondern auch in die Beziehungen und moralischen Entscheidungen der Figuren hineingezogen wird.
Das Tempo des Romans ist typisch für Patterson: rasant, prägnant, ohne unnötige inhaltliche und sprachliche Abschweifungen. Kurze Kapitel, schnelle Szenenwechsel und wechselnde Perspektiven sorgen von Anfang an für durchgehende Spannung. Trotz des Tempos bleibt die Handlung immer leicht nachvollziehbar, auch weil das Autorenduo jedes Detail punktgenau zu platzieren – nichts wirkt willkürlich oder konstruiert.
Was zunächst wie ein klarer Fall von häuslicher Gewalt aussieht – nur, dass der gewalttätigste Partner diesmal scheinbar ganz außer Kontrolle geriet – entpuppt sich schließlich als deutlich komplexer.
Lucas Burke ist der Hauptverdächtige, kann aber für alles plausible Erklärungen liefern bis hin zu einem stichhaltigen Alibi. Dennoch bleibt er für Lindsay der Täter. Bald erkennt sie, wie sehr Burke alle Menschen um ihn herum manipuliert, sogar sie beginnt an seiner Schuld zu zweifeln.
Der Zweifel bleibt, bis eine Wendung alles tatsächlich infrage stellt.
Und dann doch wieder nicht …
„Der 21. Geburtstag“ beinhaltet vieles, das mitfiebern lässt: die Verzweiflung von Kathrine, als sie ihre Tochter nicht mehr erreichen kann, die Versicherung der Ermittlerinnen, die Ausgabe und das Verhalten des Hauptverdächtigen, das allzu aktuelle Thema häuslicher Gewalt … alles sehr spannend zusammengeführt
Nur zum Finale hin fehlen mir ein paar erklärende Zwischenschritte. Wenn sich Patterson & Paetro bis dahin noch Zeit für die Details gelassen haben, geht es auf einmal sehr schnell mit der Aufklärung. Zu schnell für mein Gefühl, denn in den letzten Kapiteln deutet die Story vieles nur mehr an, was durchaus noch für ein paar weitere spannende Kapitel gerecht hätte.
Zusammengefasst
Ein temporeicher, raffiniert konstruierter Thriller, der gar nicht anders als in einem Zug durchgelesen werden kann. Was ich oben als Grund für eine leichte Einschränkung meiner Begeisterung beschrieben habe, ändert nichts daran, dass Fans von rasanten, geradlinigen Storys hier ganz sicher auf ihre Kosten kommen.
Roman Nr. 21 der Women’s Murder Club-Reihe liest sich so unverbraucht und spannend wie schon die anderen Romane der Reihe.
Keine Frage, dass es auch Nr. 22 geben wird.