Buchbesprechung/Rezension:

Thomas Kanger : Der Geheimnisträger

verfasst am 16.06.2012 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Kanger, Thomas
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Gleich vorweg: das ist ein wirklich feiner Thriller! Praktisch ab dem ersten Absatz ist man mitten drinnen in der Story und bleibt gefangen bis zum Ende. Genau so, wie ich mir einen Top-Thriller mit tagesaktuellem Hintergrund vorstelle (und dabei – das finde ich auch ausgesprochen positiv – nicht übertrieben detailgetreu bei den Grauslichkeiten, die Terrorismus, Bombenanschläge, etc. so mit sich bringen).

Zu Beginn sind es vier Männer, von deren Vergangenheit die Rede ist. Vier Männer, die aus ganz unterschiedlichen Ecken der Welt kommen, einen ganz unterschiedlichen familiären Hintergrund haben. Ihre Gemeinsamkeiten lassen sich nur erahnen, gibt es doch bei dreien von ihnen ein prägendes, gewaltsames Ereignis – wie aber daraus ein gemeinsames Ganzes wird, das bleibt verborgen.

Der vierte Mann, das ist ein Kommissar der dänischen Polizei: Vincent Paulsen wird, als stellvertretender Leitung einer Sonderkommission, mit der Aufklärung eines Bombenattentates mitten in Kopenhagen betraut. Dass er bei seiner Arbeit nicht ganz bei der Sache ist –  das ist allerdings weniger auf gewaltsame, sondern mehr auf private Ereignisse zurückzuführen.

Kein ungezielter Anschlag wurde verübt, ein einzelner Mann wurde ganz gezielt und nach einem raffinierten Plan getötet. Die Spezialisten der Polizei tippen sofort auf die Geheimdienstszene, die hier ein Zeichen gesetzt hat – welches Land dahinter steckt, lässt sich vorderhand aber nicht ermitteln, obwohl es durchaus schon vergleichbare Anschläge gegeben hat.

Und dann sind da noch die Vorkommnisse, die sich ein paar Wochen und Jahre zuvor abgespielt haben. Für sich alleine betrachtet nichts Besonderes, aber was, wenn es einen Plan, einen Zusammenhang gibt? Man ahnt, dass auf Kommissar Paulsen eine gewaltige Aufgabe zukommt und weiß, dass es dabei um mehr geht, als um ein einzelnes Verbrechen im Zentrum von Kopenhagen.

Auch wenn es dann logischerweise immer mehr zu einer Fiktion wird, denkt man sich niemals, dass es so etwas nie geben könnte. Warum sollte so etwas nur immer im Nahen und Fernen Osten passieren, warum nicht auch bei uns, mitten in Europa. Also fiebert man nicht nur bei der Aufklärung des Mordes mit, sondern auch bei den Vorgängen an einer ganzen Reihe anderer Schauplätze – spannend und fesselnd!

Keine Angst muss man vor den vielen Beteiligten, den vielen Schauplätzen, den vielen Rückblenden haben. So wie Thomas Kanger schreibt, ist man jederzeit und immer im Bilde, die Menge der Informationen, die man serviert bekommt, ist genau richtig dosiert, nicht zu wenig, nicht zu viel. Immer wieder folgt ein weiteres Puzzleteilchen, immer dichter wird das Bild und immer spannender der Thriller.

Genau der richtige Lesestoff für unsere Zeit, denn es wird alles mitgeliefert, was man ansonsten nur aus den Nachrichten kennt: Geheime Organisationen, internationaler und nationaler Terrorismus, Globalisierung von Wirtschaft und Gewalt, die Ohnmacht der Politiker, die Macht des Geldes und der Spekulanten, die Bevölkerung in Angst und noch viel mehr.

Alles zusammen genau der richtige Lesestoff für den Sommer. Großartig. Ein Muss für Thrillerfans.

PS: es wurden nur 4,5 statt 5 Punkten, weil es für mein Gefühl am Ende etwas zu schnell ging.




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