Claudia Ehgartner: Lilli kleckst
Autorin/Autor: Ehgartner, Claudia
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Kathy
Lilli ist in ihrem Zimmer und malt während ihre Eltern das Wohnzimmer umgestalten. Ihr Kater Merlin leistet ihr Gesellschaft, ist aber eher lästig, weil er versucht den Pinsel zu fangen und Lilli immer anstubst. Jetzt ruft Lillis Vater und fragt sie welches Bild er im Wohnzimmer aufhängen soll. Lilli antwortet dass sie ihm eines malen will und geht zurück in ihr Zimmer.
Doch hier hat der Kater ein fürchterliches Chaos angerichtet. Er hat Farbe verschüttet und das ganze Zimmer damit bekleckst. Nun sitzt er da, auf einem Bogen Papier, und leckt seine Pfoten sauber. Als Lilli Merlin hochhebt ist sie überrascht wie gut sein Katzenpoabdruck aussieht und sie bringt das Bild ihrem Vater der es aufhängen soll. Doch es gefällt ihm nicht und er meint das wäre keine Kunst.
Lilli bleibt hartnäckig denn sie hat gesehen dass solche Bilder auch im Museum ausgestellt sind, also muss es Kunst sein. Um es dem Papa zu beweisen machen sie sich auf den weg ins Museum, und wirklich, dort gibt es Bilder die genau so ausschauen. Nun ist der Vater überzeugt, und wieder zu Hause angekommen darf Lilli ihr Bild im Wohnzimmer aufhängen.
Das Buch Lilli kleckst soll Kindern mittels einer netten kleinen Geschichte die moderne Kunst, wie sie im MUMOK (Museum für moderne Kunst) in Wien zu sehen ist, näher bringen. Es ist nur leider bei mir in die falschen Hände geraten, da ich mit moderner Kunst überhaupt nichts anfangen kann. Aus diesem Grund hat mich das Buch auch nicht sonderlich begeistert. Das Buch zeigt Abbildungen von Gemälden und Kunstwerken die tatsächlich im MUMOK ausgestellt sind.
Zum Teil sind diese düster und für kleine Kinder meiner Meinung nach beängstigend. Die zu Grunde liegende Geschichte mit der Katze ist nett und einfach aber die eingeflochtenen Beschreibungen der Bilder sind überhaupt nicht kindgerecht.
Da heißt es zum Beispiel über ein Bild mit Löchern: „Was wollte er (der Künstler) finden?“ fragt Lilli interessiert. „Das Nichts vielleicht?“ „Oder die Unendlichkeit?“ überlegt der Papa. Das sind hoch philosophische Fragen die wahrscheinlich nicht mal der Künstler selbst beantworten kann. Unpassend für ein Kinderbuch finde ich und für ältere Kinder, so im Hauptschulalter, die sich vielleicht schon etwas für Kunst interessieren, ist die Geschichte wieder zu einfach.
Ich habe das Buch auch mehreren Müttern im Eltern-Kind-Zentrum gezeigt und da fand es auch keinen besonderen Anklang. Die beste Bewertung lag bei 3 Sternen, durchwegs jedoch nur 1-2 Sterne. Von mir bekommt das Buch 2 Sterne für die liebe Geschichte mit der Katze und die Idee mit diesem Buch Kindern die Kunst näher zu bringen.