Buchbesprechung/Rezension:

Fabcaro & Conrad: Asterix in Lusitanien
Asterix 41

Asterix in Lusitanien
verfasst am 25.10.2025 | einen Kommentar hinterlassen

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Wieder einmal legt das Schiff des phönizischen Händlers Epidemais beim Dorf der unbeugsamen Gallier an. Auf das, was er anzubieten hat, waren die Gallier schon sehnsüchtig, doch wird der Kaufrausch vom Erscheinen eines kleinen Mannes eingebremst: Schnurres (woher kennt man den nur?) ist aus Lusitanien mitgereist, um die Hilfe der Gallier zu erbitten.

Wieder einmal steht ein Untertan des römischen Reiches kurz davor, den Löwen im Kolosseum von Olisipo (Lissabon) zum Fraß vorgeworfen zu werden. Dabei sind die Beschuldigungen gegen ihn völlig haltlos, denn warum sollte der Produzent von Garum ausgerechnet seinen besten Kunden, niemand anders als Caesar selbst, vergiften wollen. Schnurres‘ Freund ist also in großer Gefahr, buchstäblich Kopf und Kragen zu verlieren und aus dieser misslichen Lage können ihn wohl nur Asterix und Obelix retten.

Auf geht es als nach Portugal!
(Ob Obelix mit den dortigen kulinarischen Besonderheiten zurechtkommen wird?)

Den Klang des Portugiesischen und den Fado im Text nachzubilden, ist nicht so einfach, ist aber recht gut gelungen (wobei ich persönlich Portugiesisch als die schönste Sprache überhaupt finde).  Dass der ganze Band eher arm an witzigen Szenen ist, hat vielleicht auch mit der melancholischen Grundstimmung zu tun?

Die schriftliche Nachbildung der Landessprache ist mehr oder weniger das einzige Element in diesem 41. Asterix-Abenteuer, das sich vom Gewohnten abhebt. Die Handlung selbst folgt dem aus den Abenteuern bei Briten, Belgiern, Normannen, Ägyptern, Korsen, etc. gewohnten Muster und liefert nur Abwandlungen des schon Bekannten, ohne wirklich Neues: Korrupter Statthalter, stark übergewichtig, wird von einem kleinen verkniffenen Verräter mit den Informationen versorgt, der sich Reichtum erhofft. Dazwischen werden Legionäre verhauen und dann der obligatorische Auftritt Caesars.

So bleiben es die kleinen Szenen, die für Unterhaltung udn Aha-Momente sorgen: wenn der Hinkelsteinproduzent Obelix gar nicht verstehen kann, warum man so kleine Pflastersteine aus dem Fels hauen sollte. Das aufdringlich neudeutsche Marketinsprech, bei dem statt englischer Ausdrücke, die lateinischen die Internationalität des Redners unterstreichen sollen. Der schmierige Industrielle, der verblüffende Ähnlichkeit mit Silvio Berlusconi hat. Der Blick auf Olisipo, dessen Perspektive an die berühmte Zeichnung aus alten Asterix-Bänden erinnert, auf der man am Horizont die Stadt Rom sieht. Der kleine Verweis auf die Nelkenrevolution in Portugal im Jahr 1974. Zu erwarten war natürlich die Nennung von Leuten, die uns tagtäglich durch Pressemeldungen nerven, wie Elonmus, Marcus Zuckergus – dass die dann aber gar nicht auftreten ist weniger erbaulich.

Alles zusammen recht amüsant, wenn auch inhaltlich nicht besonders. Die Zeichnungen von Didier Conrad sich präzise und detailreich wie immer, wobei die Gestaltung einiger Szenen an ähnliche Szenen in früheren Bände erinnert.

Wie schon bei Band 40 finde ich, dass die Marketingkampagne des Egmont-Verlages anlässlich der Veröffentlichung besser gelungen ist, als das Asterix-Abenteuer selbst.

Aber es ist bei mir eine schon ewige Tradition, immer den neuesten Asterix-Band zu lesen. Es wird wohl so weitergehen, auch wenn ich bei weitem nicht mehr so begeistert bin wie früher … Nostalgie eben.




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