T. E. Kinsey: Lady Hardcastle und der Tod im Theater

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Buchbesprechung verfasst von: Britta
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Es ist November im Jahr 1911 und Lady Emily Hardcastle feiert ihren 44. Geburtstag. Dazu lädt sie ihren Freundeskreis zu einem entspannten, lustigen Theaterabend ein, mit anschließendem Essen im gerade sehr angesagten Restaurant „Le Quai“. Doch nach der Pause geschieht etwas Entsetzliches.
Auf der Bühne wird eine Leiche gefunden.
Zum Glück nimmt Lady Hardcastles Freund, Inspektor Sunderland die Sache sofort in die Hand und trägt dafür Sorge, dass keiner der Zuschauer das Theater verlässt. Unterstützt wird er von Dr. Gosling.
Hinter den Kulissen stoßen die beiden Amateurdetektivinnen Emily und Florence auf ein Netz aus Geheimnissen, Eitelkeiten und Machtspielchen. Praktisch jedes Ensemblemitglied scheint ein Motiv zu haben.
Lady Hardcastle zeigt sich als eine kluge, aber eigenwillige Ermittlerin, die sich gerne über Konventionen hinwegsetzt. Flo Armstrong dagegen ist äußerst schlagfertig, loyal und eine ausgesprochene Pragmatikerin.
Sie erweist sich als abgeklärt, klug und beschreibt sich selbst als Kammerzofe, Teilzeitspionin und Vollzeitbeobachterin. Sie war für mich auch das „Hirn“ der Truppe.
Die Dynamik zwischen Lady Hardcastle und Flo stellt für mich so etwas wie das Herzstück der Geschichte dar, was den Roman charmant, witzig und lebendig macht.
Der Krimi wird aus der Sicht von Flo erzählt und der Mordfall kann am Ende natürlich aufgeklärt werden, obwohl es bis dahin doch noch ziemlich zur Sache geht.
Mein Fazit:
Für mich war es der erste Roman aus der Hardcastle-Krimireihe. Ich hatte dadurch aber keinen Nachteil, da sich mir die Geschichte von Anfang an gut erschloss, auch wenn mich die Vielzahl von Figuren und Namen ein wenig herausgefordert hat. Für den Autor ist es ja nicht immer leicht, auch die „Quereinsteiger“ zu berücksichtigen und gleichzeitig die regelmäßigen Leser nicht zu langweilen. Für mich hat er diese Herausforderung sehr gut gelöst.
Der Krimi ist definitiv sehr amüsant geschrieben und überzeugte mich unter anderem durch seine Detailverliebtheit.
„Also war unsere Gruppe in die Frogmore Street gefahren, um sich dort dem Bristol Theaterpublikum anzuschließen und einen Abend voller „ausgelassen heiterer Unterhaltung“ zu erleben, wie sich der Theaterkritiker der Bristol News ausdrückte.“
Der Autor lässt in seinem ruhig und gemächlich erzählten Krimi viel britischen Humor einfließen. Auch eine Prise Gesellschaftskritik fehlt dabei nicht. Am Ende findet sich noch ein Nachwort des Autors, in dem er beschreibt, welche Teile der Geschichte erfunden sind und welche auf wahren Begebenheiten gründen.
Um es kurz zusammenzufassen, “Lady Hardcastle und der Tod im Theater” ist ein britischer Wohlfühlkrimi, der auch Fans von Agatha Christie ansprechen wird.