Giulia Conti: Der Tote am Fluss
Camilla di Salvo ermittelt (2)

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Buchbesprechung verfasst von: Harald
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Turin mitten im Hochsommer. In der Stadt, wie auch an den Ufern des Po herrscht ein sommerlicher Ausnahmezustand. Die Psychologin Camilla di Salvo und ihre Freundin Franca sind mitten in den Trainingseinheiten zur Jubiläumsregatta ihres Rudervereins, als während des Trainings am Ufer des Po die Leiche eines jungen Mannes gefunden wird. Und daneben steht, völlig verwirrt, eine junge Frau, die von der Polizei ganz schnell zur Hauptverdächtigen wird.
Camilla di Salvo wird von ihrem Lebensgefährten Ennio, einem Carabiniere, als psychologische Betreuerin für Samira, die junge Frau, zu dem Fall hinzugezogen. Camilla erkennt schnell die Widersprüche in den offiziellen Vermutungen über den Hergang des Falles.
Camilla hält Samira nicht für die Täterin. Sie beginnt – trotz ihres Urlaubs – sich um sie zu kümmern und die Hintergründe des Falles zu erkunden. Samira und der Ermordete waren aktiv in einer Gruppe von Aktivisten, die sich für den Naturschutz im Zusammenhang mit dem Bau einer Bahnstrecke von Turin nach Lyon einsetzten.
Im Laufe des Falles werden die Verwicklungen und Netzwerke aus Intrigen, Verhärtungen und politischem Kalkül offengelegt. Die Autorin nimmt den Leser mit in lokale Konflikte – wie ein Autobahnprojekt, Wolfschutz und Wirtschaft. Aber auch in Camillas private Verwirrungen bekommt der Leser Einblick.
Giulia Conti erzählt die Geschichte in der Ich-Form aus der Sicht von Camilla di Salvo. Dadurch ist der Leser immer auf Augenhöhe mit der Protagonistin und genauso über die Verwicklungen überrascht wie sie.
Der Roman ist abwechslungsreich, nahm mich mit, um ganz nah an Camilla di Salvo heranzukommen. Auch die anderen Figuren werden sehr authentisch beschrieben. Und letztendlich ist das Ende doch überraschend – erst auf den letzten Seiten beginnt man zu ahnen, wer der Mörder ist.
Fazit
Der Tote am Fluss schafft es, Krimi-Spannung und Turiner Atmosphäre zu vereinen. Die persönliche Sichtweise Camillas – ihre Perspektive als Psychologin, als Francas Freundin und als Lebensgefährtin von Ennio – machen den Roman abwechslungsreich und spannend.