Bernhard Aichner: John

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Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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Was ich verraten kann: Die Namensgebung der Romane dieser Thrillerreihe basiert auf der Leidenschaft einer Person für die Beatles.
Es begann mit YOKO , jetzt ist JOHN an der Reihe – dass es sich dabei um ein und dieselbe Person handelt, mag auf den ersten Blick überraschend sein. Doch das ist es nicht. Denn YOKO musste gänzlich verschwinden. Einerseits vor der Polizei, die auf der Suche nach einer Frau ist, die mehrere Menschen ermordet hat. Andererseits vor der Mafia, denn einige der Ermordeten waren deren Mitglieder.
YOKO ist auf einer griechischen Insel gelandet, hat ihre Kleidung und ihr Aussehen geändert und gibt sich als Mann aus – JOHN!
Einige Jahre lang kann sie sich dort verbergen, führt ein geruhsames Leben und verdient das, was sie zum Leben benötigt in einem einsam gelegenen Lokal am Berg. Was sie nicht weiß ist, dass die Bekanntschaft mit der Frau mittleren Alters, die eines Tages als Gast im Lokal sitzt, ihr Leben erneut komplett umkrempeln wird. Denn in Zeiten des allwissenden Internets besteht immer die Gefahr, erkannt zu werden.
YOKO/JOHN wird nachlässig. So lange konnte sie sich schon verstecken. Eines Tages sitzt ein neuer Gast im Lokal. Ein Blick sagt YOKO, dass ihre Tarnung aufgeflogen ist, denn an die Frau kann sie sich noch gut erinnern. Es ist die Kommissarin aus Deutschland, die sie schon einmal verhört hat. Nun ist sie gekommen, um YOKO zu verhaften. Zuvor aber soll YOKO alles das genau erzählen, was geschah ,seitdem sie hier in Griechenland untergetaucht ist.
Bernhard Aichner schreibt über eine Zeit voller unvorhersehbarer Wendungen, YOKO Hoffnung auf eine ruhige Zukunft und darüber, wie sie erneut töten musste, um selbst am Leben zu bleiben.
Es ist das erste Mal, dass ich bei einem Aichner-Thriller diesen Eindruck habe, aber diesmal ist es dann und wann zu viel. Zu viel Überraschungen und zu oft eine Rettung im letzten Moment liefern für meinen Geschmack etwas zu viel an unrealistischer Action. Denn immerhin weiß man ja, dass YOKO die Jahre ihrer Flucht bis zum Auftauchen der Kommissarin überlebt hat.
Lässt man diese „manchmal zu viel“ beiseite, dann ist auch „JOHN“ ein typischer Highspeed-Thriller, wie man ihn aus der Feder Aichners erwarten kann und wie man so viele in den letzten Jahren lesen (besser: verschlingen) konnte. Also wie immer wird das Buch in einem Zug durchgelesen, wird man von unerwarteten Wendungen überrascht.
Ist es falsch (oder unmoralisch) sich damit bestens zu unterhalten, wie der Autor immer wieder neu Mordszenarien erfindet? Und wenn, dann ist es mir egal! Genauso egal wie der Umstand, dass es Aichner schafft (wie auch schon in einigen seinen bisherigen Thrillern), dass ich für den Menschen Sympathie empfinden, der doch in Wahrheit kaltblütig mordet.
Ein paar Einschränkungen (siehe oben) in meiner Bewertungen bleiben. Aber weil es ja kein Tatsachenroman sein soll, bleibt auch der zweite Thriller der YOKO_Reihe eine Empfehlung!
PS: und was kommt als Nächstes? Paul? George? Ringo?