Buchbesprechung/Rezension:

Christoffer Petersen: Sieben Gräber für den Winter

Sieben Gräber für den Winter
verfasst am 08.10.2025 | einen Kommentar hinterlassen


Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Online bestellen:   zum Thalia online-Shop
Schon selbst gelesen? Gib hier Deine Bewertung zum Buch ab!
[Gesamt: 0 Durchschnitt: 0]

Grönland – die größte Insel der Erde – zählt 56.500 Einwohner, die sich auf etwas mehr als 2 Millionen km² verteilen. In einer abgelegenen Siedlung am Fuße des Berges Innusuk zieht sich der frühpensionierte Ermittler David Maratse zurück, um sich von einer schweren Verletzung aus seiner Dienstzeit zu erholen.

Er wurde bei seinem letzten Einsatz schwer verwundet, galt danach mit noch nicht einmal 40 Jahren als dienstuntauglich und wurde in den Ruhestand versetzt. In einem leerstehenden Haus plant er, künftig nur noch zu fischen und zu jagen.

Christoffer Petersen beschreibt eindringlich die Isolation der Bevölkerung in dieser abgelegenen Bergregion, in der nur 43 Erwachsene und 12 Kinder leben. Die Einwohnerzahl des Dorfes nimmt stetig ab, dafür wächst der Friedhof. Die Schroffheit der Natur spielt eine wesentliche Rolle. Der Leser spürt die Einsamkeit, aber auch die Schönheit der Landschaft.

Die Handlung beginnt mit dem Verschwinden der siebzehnjährigen Tochter Tinka der amtierenden Premierministerin Nivi Winther. Diese befindet sich mitten im Wahlkampf um ihre Wiederwahl. Ihr größter politischer Gegner ist der populistische Politiker Malik Uutaaq, der die Unabhängigkeit Grönlands und eine neue nationale Identität fordert. Im Laufe der Ermittlungen gerät Malik in Verdacht, die letzte Person gewesen zu sein, die Tinka lebend gesehen hat.


„Richtig, und er auch. Aber er ist übers Wochenende geblieben.“
„Und war mit meiner Tochter auf einer Party.“
„Vielleicht. Das weiß ich nicht. Aber wenn er …“

Ab hier vermischt sich das Verschwinden bzw. die mögliche Entführung von Tinka mit politischen Machtkämpfen. Nivi Winther beauftragt Maratse damit, die Ermittlungen aufzunehmen und nach Tinka zu suchen.

Die Handlung ist nicht nur ein Kriminalfall, sondern verknüpft sich auch mit politischen Machtfragen, Fragen nach der Identität der Bevölkerung sowie mit den Mechanismen eines Wahlkampfes. Maratse, innerlich tief geprägt von seinem Unfall, beeinflusst durch sein Verhalten auch seine Umgebung.

Fazit

Das Buch überzeugt durch die eindrucksvolle Beschreibung der Natur Grönlands und die präzise Zeichnung der Figuren. Besonders hervorzuheben sind der Ermittler David Maratse und Premierministerin Nivi Winther. Die Verquickung mit dem politischen Wahlkampf und dessen dunkler Seite bringt zusätzliche Spannung in die Geschichte. Ich kann diesen Krimi sehr empfehlen.




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Top