Jose-Louis Bocquet, Jean-Luc Fromental: Acht Stunden in Berlin

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Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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Der 26. Band der Blake & Mortimer-Reihe spielt inmitten des Höhepunktes des Kalten Krieges. Man schreibt das Jahr 1963, die Berliner Mauer wurde zwei Jahre zuvor errichtet und die Geheimdienste von Ost und West belauern einander, wo immer es möglich ist.
Wenn in so einer Weltlage ein britischer Forscher in die Sowjetunion eingeladen wird, um sich dort an den Ausgrabungen bei einer Jahrtausendealten Stadt zu beteiligen, dann ist sicher, dass er vom KGB oder vom GRU auf Schritt und Tritt beobachtet wird. Da spielt es auch keine Rolle, dass Professor Mortimer schon mehrfach bewiesen hat, dass er Wissenschaft als unpolitische Disziplin betrachtet.
Während Mortimer zur südlich von Jekaterinburg gelegenen legendären Stadt Arkaim begibt, stirbt an der Berliner Mauer ein Westagent, der die Mauer überwinden möchte, im Kugelhagel der DDR-Grenzer. Das letzte, das er noch sagen kann, ist das Wort „Doppelgänger“.
Dieser Band der Blake & Mortimer-Reihe wurde von Jose-Louis Bocquet und Jean-Luc Fromental geschrieben und von Antoine Aubin ganz im Stile von E.P.Jacobs, dem Erfinder der Serie umgesetzt.
Ein Spionagethriller, der sehr geschickt in reale Ereignisse im Sommer des Jahres 1963 in Berlin eingebettet ist. Dabei treten nach historische Persönlichkeiten auf, wie beispielsweise Reinhard Gehlen, der damalige Chef des BND in Westdeutschland. Und natürlich das Original des Doppelgängers, vor dem der sterbende Agent noch waren konnten.
Dass es dabei auch ein paar typische Grafik-Novel Szenen geben muss, kann man verzeihen; aber irgendwie muss Orlik, der Dauer-Bösewicht der Reihe, ja auch ins Spiel kommen.