Buchbesprechung/Rezension:

Christine Hubka: Mein Papa ist kein Mörder

Mein Papa ist kein Mörder
verfasst am 04.05.2025 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Hubka, Christine
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

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Das Buch handelt von einer Familie mit zwei schulpflichtigen Kindern aus Wien. Eines Tages passiert das Unglück und Vater Bernd, der als Busfahrer tätig ist, überfährt aus Unachtsamkeit ein Kind, das an den Folgen des Unfalls stirbt. Bernd wird festgenommen und kommt in die Justizanstalt Josefstadt in Untersuchungshaft.

Die Mutter versucht die Abwesenheit des Vaters zunächst noch mit Ausreden vor den Kindern zu rechtfertigen, was aber nicht lange gut geht.

Man begleitet Bernd auf seinem Weg vom Untersuchungsgefängnis zur Gerichtsverhandlung, ins Gefängnis bis hin zu seiner Entlassung und in das Leben danach. Alles, was in der Zeit mit der Familie und mit ihm passiert, wird in kurzen Sequenzen sehr eindringlich und informativ geschildert.

Auch über das Leben der zurückgelassenen Familie wird berichtet. Mama Sissy muss nun alles alleine stemmen. Es quälen sie Geldsorgen, Freundschaften zerbrechen und das Zusammenleben innerhalb der Familie aber auch im Umfeld wird immer mehr zur Herausforderung. Die Kinder müssen sich mit Mobbing in der Schule auseinandersetzen und dem Gefühl, dass Papa ein Mörder ist. Jeder geht mit der Situation anders um und kommt auch unterschiedlich gut damit klar.

Nach dem Lesen des Buches hat man wirklich einen tiefen und realistischen Einblick in das Thema bekommen.

„Das Leben in Haft hat besondere Herausforderungen
Im Gefängnis leben Menschen auf engstem Raum zusammen. Vor allem wenn mehrere in einem Haftraum sind, kann es schon vorkommen, dass man sich auf die Nerven geht. Wer keine Arbeit hat, ist viele Stunden am Tag mit anderen zusammen, deren Eigenheiten auch anstrengend sein können: Einer rennt den ganzen Tag im Kreis herum, ein anderer summt, der nächste rülpst, der vierte furzt,…“

Mein Fazit:

Wow, hat mich dieses Buch beeindruckt. Ich fand die Idee, die Geschichte in der Form eines Graphic-Novels zu erzählen richtig genial. Zwischen den Comics findet man immer wieder Erklärungen von Begriffen und Wissenswertes zum Thema Haft und Gefängnis. Für mich wurde wirklich alles erklärt und am Ende des Buches blieb keine einzige Frage offen. So erfährt man zum Beispiel alles über die Gerichtsverhandlung, die verschiedenen Haftarten, das Leben in der Haftanstalt, die Bezahlung dort, die Entlassung und die Probleme, die danach bezüglich Arbeitssuche, Reintegration in die Gesellschaft usw. auf die ehemaligen Häftlinge zukommen.

Sehr ausführlich schildert die Autorin auch alle Probleme, die innerhalb der Beziehung, der Familie, im beruflichen Umfeld und in der Gesellschaft auf die Betroffenen zukommen können. Aber auch mögliche Hilfsmittel und Lösungen werden präsentiert.

Das Buch liest sich kurzweilig und spannend und es lässt sich wunderbar in mehrere kurze Abschnitte einteilen. Meine Schüler*innen waren alle begeistert und wir konnten dieses Thema richtig vertiefen. Zusätzlich lehrte es uns, Menschen nicht vorzuverurteilen, auch wenn sie eine Haftstrafe verbüßen müssen. Nach dieser Lektüre entwickelt man einen anderen Blick auf das Thema und ist diesbezüglich toleranter und emphatischer geworden.

Zusammengefasst ein Buch, das ich wirklich absolut empfehlen kann, da es einen sehr informativen und realen Einblick in das Leben eines Gefangenen und in das




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