Peter Henisch erhält das Österr. Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse
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verfasst am 29.11.2014 | einen Kommentar hinterlassen
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„Die Republik Österreich dankt und ehrt heute mit diesem Ehrenzeichen Peter Henisch, einen außergewöhnlichen Autor, der schon ein beachtliches Werk geschaffen hat und von dem wir uns wünschen, dass er es noch lange fortsetzen wird“, sagte Kulturminister Josef Ostermayer heute anlässlich der Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse im Kongressaal des Bundeskanzleramtes am 27. November 2014.

Peter Henisch, Jahrgang 1943, begann schon in jungen Jahren Lyrik und Kurzgeschichten zu schreiben. Mit dem Roman „Die kleine Figur meines Vaters“ stieß er die sogenannte Vaterbuchwelle an: Eine Reihe von Romanen, die sich mit dem Konflikt zwischen den durch 1945 getrennten Generationen befassen.

Gemeinsam mit Helmut Zenker gründete er 1969 die Autorengruppe Wespennest, ab 1972 entdeckte Henisch als Literaturredakteur der Zeitschrift „Neue Wege“ damals noch unbekannte Autoren wie Robert Menasse oder Brigitte Schwaiger. Immer wieder suchte er auch die Zusammenarbeit mit Musikern, in den Siebzigerjahren etwa mit Thomas Declaude, mit dem er die Musikgruppe „Wiener Fleisch & Blut“ gründete. Ab den 1990er Jahren suchte er das literarisch-musikalische Teamwork mit den Jazzern Woody Schabata und Hans Zinkl.

Henisch blieb aber auch dem Schreiben von Romanen treu, es folgten Bücher wie „Schwarzer Peter“, „Großes Finale für Novak“ oder „Eine sehr kleine Frau.“ Zu seinem 70.Geburtstag erschien „Mortimer und Miss Molly“. Henisch arbeitet derzeit an dem Großprojekt „Jahrhundertroman“, in dem die alltäglichen Sorgen eines in Österreich gelandeten Flüchtlingskindes reflektiert werden.

Die Laudatio hielt Literaturkritiker Anton Thuswaldner, der die Kontinuität und Reifung des Werks von Henisch hervorhob, dem aber immer eine kritische Auseinandersetzung mit der Anpassung innewohne. „Sein Stil ist nicht durch Sprachexperimente geprägt, sondern durch die gesellschaftliche Dringlichkeit, er sucht nicht die Worte, sondern die Realität. So kommt sein Widerstand, sein Protest, nicht aus der Theorie, sondern aus der Praxis.“

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde vom Maultrommler und Dudelsackspieler Albin Paulus. Nach der Überreichung der Insignien und des Dekrets lud Minister Ostermayer zu einem kleinen Empfang.

Foto: ©  BKA/Hans Hofer




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