Buchbesprechung/Rezension:

Bauer, Hermann: Karambolage

verfasst am 01.06.2009 | einen Kommentar hinterlassen

AutorIn & Genre: Bauer, Hermann, Kriminalromane
Buchbesprechung verfasst von:

bauer-karambolageOsterzeit. Das ist eine schlechte Zeit für das Cafe Heller in Wien Floridsdorf. Nur wenige Stammgäste sind zu Besuch. Oberkellner Leopold ist schon froh, wenn nach den Festtagen endlich wieder etwas Bewegung in die Stille kommt. Es steht nämlich das große Dreiband-Billiardtunier der Wiener Kaffeesieder ins Haus. Eine der Vorrunden findet im Cafe Heller statt. Das Finale wird in der Wiener Stadthalle steigen. Die Finalisten der Vorrunde sind die verfeindeten Männer Fellner und Sykora. Fellner gewinnt das Karambole. Doch über den Sieg kann er sich nicht lange freuen, wird er doch Opfer eines Mordes.

Zuerst sieht alles aus wie ein Unfall, Fellner wird von einem Autofahrer überrollt. Doch bald wird die Mordkommission mit dem leitenden Oberinspektor Juricek eingeschaltet um den Fall zu klären. Leopold startet seine eigene Aufklärungskampagne um herauszufinden, wer den Sieger des Karamboles vor das Auto geschubst hat.

Korber Thomas ist auch Stammgast im Cafe Heller und guter Freund des Oberkellners Leopold. Er unterrichtet am nahen Gymnasium Deutsch und Englisch. Auf Anordnung des Direktors kümmert er sich nebenbei um die neue Professorin Maria und bald spielen seine Gefühle Achterbahn.

Maria kümmert sich um ihre ehemalige Schülerin Ingrid. Thomas ist eifersüchtig, denn aufgrund der Beziehung zwischen den beiden Frauen kann er nicht in dem Maße nahe genug an Maria heran, wie sich Thomas das so ausgemalt hat.

Leopold passt diese Gefühlsduselei seines Freundes nicht, er überredet Thomas, in dem Billard-Club „Alt-Floridsdorf” Mitglied zu werden. Gründungsmitglieder waren u.a. auch Fellner und Sykora. Thomas soll sich ein wenig umhorchen. Eventuell kann er in Erfahrung bringen, wer den denn Fellner vor das Auto gestoßen hat.

Es gibt bald viele verdächtige Männer und Frauen. So manch ein Stammgast des Cafe Heller hat auch ein handfestes Motiv.

Allen voran der Sykora, der Verlierer des Billard-Spiels. Oder ist der Mörder vielleicht der 15jährige Oskar, der Sohn des Schwagers des Verblichenen? Oder gar die Ehefrau Olga, Fellner hat sie doch ständig betrogen? Oder war es Ingrid, Marias Schützling, die kommt doch aus derselben Gegend in der Steiermark, so wie Fellner? Oder ist der Mörder Lacroix, der Geliebte Olgas?

Verdächtigt wird auch Erwin Seidl. Er wohnt gegenüber dem Lokal und hat die Geschehnisse vom Fenster aus beobachtet. Er konnte diesen Fellner nicht leiden, denn dieser hat nicht nur über ihn selbst sondern auch über seinen stotternden Sohn ständig Witze gemacht. Eduard, der arbeitslose Sohn gilt ebenfalls bald zum Kreis der möglichen Mörder. Plötzlich geschieht noch ein Mord, diesmal wird Eduard tot aufgefunden. Schlussendlich können beide Morde, mit all ihren Verstrickungen und Verwirrungen Stück für Stück gelöst werden.

In diesem Wiener-Kaffeehaus-Krimi bekommt man nicht nur Einblick in die Arbeit der Kripo, sondern auch in das Drei-Band-Billard, dem Karambole. In dieser Geschichte gibt es viele handelnde Personen. Der Überblick ging mir dennoch nie verloren, hängen doch die Handlungsstränge und Personen irgendwie zusammen. Ein leicht und schnell zu lesendes Buch, ideal für einen gemütlichen Leseabend nach einem anstrengenden Arbeitstag.




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