Buchbesprechung/Rezension:

Max Bronski: München Blues

verfasst am 06.01.2012 | 1 Kommentar

Autorin/Autor: Bronski, Max
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Wilhelm Gossec betreibt einen Antiquitätenladen im Schlachthofviertel von München. Sein Geschäft liegt nahe der Theresienwiese und da findet jährlich das Oktoberfest statt.

In einer dieser alkoholgeschwängerten Nächte liegt vor Gossecs Geschäft ein betrunkener und verletzter Mann. Gossec verarztet ihn, dabei stellt sich heraus, dass es sich um den bayrischen Politiker Ernst Hirschböck handelt. Doch dem Herrn fehlen plötzlich wichtige Immobilienunterlagen, die bei Gossec vermutet werden. Da ist der verhinderte Privatdetektiv auch schon in einen Mordfall verwickelt.

Wilhelm Gossec geht das Gefeiere auf der Wiesn ziemlich auf die Nerven.

„Was auf dem Oktoberfest stattfindet, überschreitet die Grenzen der menschlichen Vernunft und Vorstellungskraft in einem solchen Maße, dass nur beherzte Bezifferungen helfen, ein Bild davon zu vermitteln: Von den sechs Millionen Besuchern ergattern allenfalls zwei Millionen einen Platz im Biergarten. Ein Viertel davon ist ein glatter Ausfall, weil sie nur Kaffee, Wein, Saft oder Schnaps trinken, zu jung, zu alt oder zu invalid sind und damit die sechs Millionen Maß Bier dem Rest überlassen. Die schütten demnach pro Kopf vier Liter in sich hinein. […] So abgefüllt, torkeln, taumeln oder stolpern Tausende von Besuchern Richtung Innenstadt. Wenn sie körperlich unbeschadet die stark befahrene Lindwurmstraße überquert haben, suchen sie schnurstracks Seitenstraßen auf, um, von der macht bis dahin sekundärer Bedürfnisse getrieben, irgendwo in einer nahe gelegenen Einfahrt oder einem Hausgang zu kotzen, zu pissen oder sich endlich gegenseitig an die Wäsche zu gehen. Im Prinzip stehen sie dann direkt vor meinem Laden.“ (S 8)

Wie vorab bereits befürchtet trifft genau das ein. Da liegt ein betrunkener und verletzter vor seinem Laden!

Nachdem er Ernst Hirschböck hilft, gut nachhause zu kommen, wird zu gleichen Zeit sein Freund Julius mit der Kündigung seiner Wohnung im Schlachthofviertel konfrontiert. Willhelm Gossec sagt seinem Freund natürlich Unterstützung zu, lässt ihn bei sich wohnen, und ja, das kommt gar nicht gut!

Gleichzeitig wird Gossec verdächtigt, sich der geheimen Immobilienpapiere selbst bemächtigt zu haben und dann gibt es plötzlich auch noch einen Toten. Gossec macht sich auf die Suche nach den geheimen Schriftstücken und ermittelt – selbst immer bedroht – „nebenbei“ in der Mordsache. Bei seinen Nachforschungen gerät er in die Machenschaften korrupter Politiker und Immobilienhaie. Das Vorzeigeprojekt, das Schlachthofviertel in eine noble Gegend umzuwandeln, verhindert Wilhelm Gossec höchst erfolgreich!

Ein gelungener und humorvoller Krimi! Sehr sympathische Protagonisten! In dem mit Witz geschriebenen Buch nimmt der Autor die Münchner Politik gehörig auf die Schaufel!
An schräge Coverbilder von Taschenbüchern muss ich mich erst gewöhnen!




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